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Der
Engel der Verbannten 1
(Unter Zobeljägern) In
Platowa in Sibirien ist Jahresmarkt. Kaufmann Peter Lomonow will hier eine
Zobeljägermannschaft werben. Beim Kreishauptmann, bei dem er sich anmelden
will, wird er von einem Kosaken als Florin, ehemaliger Diener bei der Familie
von Adlerhorst, erkannt. Ebenfalls
einen Antrittsbesuch bei dem Kreishauptmann machen der Tungusenfürst Bula nebst
Gattin und Tochter Karpala. Diese erkennt in dem Kosaken jenen Mann wieder, der
sie einst aus dem zugefrorenen Fluss gerettet hat. Der Kosak, Verbannter Nr. 10,
gehört zu einer Schwadron, die unter dem Rittmeister Rapnin, Sohn des
Kreishauptmannes, wegen einer Gruppe geflüchteter Bergwerksverbannter hierher
verlegt wurde. Karpala
will sich bei ihrem Retter mit einem Ring bedanken, was dieser auch nicht
ablehnt. Der Rittmeister jedoch, Karpala´s "Verlobter", will dies
nicht dulden und prügelt daraufhin den Kosaken. Karpala
will, um sich abzuregen, im Fluss ein Bad nehmen. Dabei wird sie von dem
Rittmeister und Nr. 10 auf einem Ausritt, der nur dem Zweck diente, Nr. 10 möge
sich auf einem noch wilden Hengst zu Tode stürzen, überrascht. Während sich
Nr. 10 taktvoll zurückzieht, will der Rittmeister das Mädchen belauschen. Sam
Barth und die Brüder Snaker hindern ihn jedoch mit Waffengewalt daran. Der
Versuch, diese dann von seinem Vater für diese "Tat" bestrafen zu
lassen, scheitert an den vom Zaren eigenhändig unterschriebenen Papieren, die
die drei bei sich führen. Bei
einer Tanzveranstaltung geraten der Rittmeister und der Kosak wieder aneinander:
Der Kosak wird arretiert. Sam, der sich dessen annimmt, fordert den Rittmeister
zum Duell. Lomonow
wirbt eine Mannschaft unter Führung des Verbannten Nr. 5 an. Als er die drei
Trapper sieht, verlässt er mit seiner Jagdgesellschaft Platowa in Richtung Mückenfluss. Sam
gelingt es mit einem Possenspiel die Wächter vom Feuerwerkshaus, in dem Nr. 10
eingesperrt ist, wegzulocken. Sie befreien den Kosaken, fangen stattdessen, ohne
selbst erkannt zu werden, den Kreishauptmann samt Sohn, teeren und
"federn" diese und sperren sie in das Gefängnis. Beim anschließenden
Gespräch mit Nr. 10 gibt sich dieser als Georg von Adlerhorst zu erkennen. Die
Tungusen verhelfen ihm zur Flucht zum Mückenfluss - dort soll er in Sam´s
Auftrag Florin-Lomonow bis zu Steinbach´s Eintreffen aufhalten. Georg gibt seine Liebe zu Zykyma auf - er und Karpala sind einander
gut. Auf
dem Weg zu ihrem Zeltlager trifft Karpala auf einen Wagenzug mit dem Grafen
Polikeff und Gökala, die diesem immer noch folgen muss. Polikeff
will sich beim Kreishauptmann melden - dieser und sein Sohn sind aber noch nicht
anwesend. In Frau Rapnin erkennt der Graf eine frühere Frau Saltikoff. Den
beiden Rapnins gelingt es endlich, sich zu befreien. Während sie sich im Keller
ihres Hauses reinigen, kommt Polikeff zu ihnen. Er will von ihnen den Aufenthalt
des ehemaligen Maharadscha von Nubrida, Banda, wissen. Dieser soll Gökala,
seine Tochter, dazu bewegen, ihn - Polikeff - endlich zu heiraten, damit er
selbst Maharadscha werden kann. Als Gegenleistung für die Auskunft, Banda sei
der Verbannte Nr. 5 und zur Zeit mit der Jagdgesellschaft des Peter Lomonow am Mückenfluss,
erhalten die Rapnins gefährliche Dokumente, die bestätigen, dass sie in
Wirklichkeit Saltikoff heißen: Der jetzige Kreishauptmann war zur Verbannung
verurteilt, bekam von Polikeff aber falsche Papiere auf den Namen Rapnin, damit
man damals Banda an Stelle Saltikoff´s deportieren konnte. Sam gelingt es,
diese Papiere nebst einigem Geld in die Hände zu bekommen. Als
Polikeff auch noch erfährt, dass es sich bei dem entflohenen Kosaken Nr. 10 um
Georg von Adlerhorst handelt, setzt er auf diesen ein hohes Kopfgeld aus. Er
selbst verlässt Platowa, um Nr. 5 zu finden; Gökala bleibt - quasi als
Gefangene - bei den Rapnin-Saltikoffs zurück. Für
das "gemauste" Geld kauft Sam die beiden Kosaken, während deren Wache
Nr. 10 entsprungen ist, frei. Der Rittmeister versucht jedoch, die beiden wieder
einzufangen. Sam kann dies verhindern - der Rittmeister erhält die Knute. Sam
findet heraus, dass Karpala der Engel der Verbannten ist: Ihr Stamm hilft
Flüchtigen über die Grenze nach China. Da ein solcher Flüchtlingstrupp einmal
sterben musste, beschlossen Fürst Bula und der Schamane des Stammes, Karpala
einem Offizier anzuvermählen, um so zukünftig besser vorgewarnt zu sein. Auf
Karpala´s Bitten hin will Sam das Waffenlager des Kreishauptmannes für den zu
erwartenden Flüchtlingszug ausräumen. Zu diesem Zweck muss Familie Rapnin aus
dem Haus. Deshalb werden sie und Gökala zu einem Fest geladen. Sam, Tim und Jim
sind bei dem Fest nicht anwesend: Sie wollen in die Steppe hinausreiten und erst
spät wieder zurückkommen. Der Kreishauptmann und der Rittmeister beschließen,
ihnen dort aufzulauern und sie zu töten. Der Versuch misslingt - zur Strafe
erhalten beide die Peitsche. Während
am Abend dann Familie Rapnin - zum Teil voller Schmerzen - bei den Tungusen
sitzt, räumen Sam und die Snakers das Waffenlager aus. Anschließend zwingen
sie Rapnin, Gökala bei den Tungusen zu lassen. In der
Nacht trifft Steinbach ein. Sam führt ihn direkt in Gökala´s Zelt, wo beide
sich - nach so langer Trennung - endlich in die Arme sinken. Steinbach kann Gökala
- oder eigentlich Semawa, Banda´s Tochter und damit Prinzessin von Nubrida -
mit Hinweis auf sein Wissen und die Absicht, dem Grafen das Handwerk zu legen,
endlich dazu bewegen, ihre Vergangenheit offen anzusprechen. Auch
Nena, der ehemalige Diener Banda´s ist da. Sein falsches Zeugnis hatte Banda´s
Verbannung erst ermöglicht. Aber er hat längst bereut und ist bereit
auszusagen, dass Nr. 5 nicht Saltikoff heißt. Sam
erzählt Steinbach, dass ein Bruder von ihm, Karl, vor Jahren nach Russland
gegangen sei, um gleich ihm Abenteuer zu erleben. Die
Meldung, der erwartete Zug "armer Leute", also entflohener Verbannter,
sei auf dem Weg zu Mila Dobronitsch, somit die Anwesenheit der Tungusen dort am
Mückenfluss notwendig, macht den baldigen Aufbruch dringend. Vorher
aber lässt Steinbach, als russischer Kavalleriegeneral, mit kaiserlichen
Vollmachten versehen, die Saltikoffs verhaften - die Beweise ihrer Schuld liegen
ja vor - und ernennt den bisherigen Kreissekretär zum neuen Kreishauptmann.
Dann erhält dieser den Befehl, Polikeff, sollte dieser noch mal nach Platowa
kommen, zu verhaften. Steinbach
fällt auf, dass Karpala so gar nicht ihren Eltern gleicht. Schweren Herzens
gestehen diese, dass sie auch nicht ihr leibliches Kind sei: Karpala´s Vater
sei ein Deutscher, der nach Sibirien verbannt wurde. Seine Frau habe ihn mit
Sohn und Tochter - damals noch ein Säugling - begleitet. In einem strengen
Schneesturm sei das Mädchen dann erfroren und im Schnee bei den Tungusen
begraben worden. Der Schnee erwärmte jedoch den kleinen Körper, Bula und seine
Frau fanden ihn und zogen das Mädchen als ihr Kind auf. Von den wahren Eltern
haben sie nie wieder etwas gehört. Hubert
Dörrenbächer |