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Der
verlorene Sohn (Band 74) 1.
Zwei Sträflinge: Karl Petermann wird aus dem Zuchthaus Rollenburg entlassen. Auf des
Königs Geheiß konnte ihm der Leiter der Anstalt, der ehemalige Hauptmann von
Scharfenberg, ein Jahr seiner fünfjährigen Strafe wegen guter Führung
erlassen. Petermann saß hier wegen Unterschlagung bei seinem ehemaligen
Arbeitgeber, dem Bruder des Anstaltsleiters. Ein weiterer Gefangener erhält
ebenfalls seine Freiheit: Der ehemalige Buchbinder Wilhelm Heilmann musste hier
zwei Jahre wegen Diebstahls verbringen. Gardeleutnant
Bruno von Scharfenberg, der Neffe des Zuchthausdirektors, fängt Petermann vor
den Toren der Anstalt ab und bittet ihn um Verzeihung für ein begangenes
Unrecht - doch der Entlassene verhält sich abweisend. Auf dem Bahnhof treffen
Petermann und Heilmann zusammen: Letzterer erzählt, dass er von dem Nebenbuhler
um die Gunst der gleichen Frau, dem Sohn seines Paten und Arbeitgebers Heider,
wegen Diebstahls von Geld und einem wertvollen Becher angezeigt worden war. Das
Geld wurde bei ihm gefunden, der Becher ist aber nie wieder aufgetaucht. Auch
Petermann saß unschuldig: Er hat die Schuld des Sohnes seines Arbeitgebers auf
sich genommen. Beide wollen in die Residenz, wo Petermanns Tochter bei der - wie
er allerdings jetzt erst erfährt - nicht sehr gut beleumundeten Mme Groh in
Dienst sein soll. Heilmann,
der seine Unschuld immer wieder beteuerte, was ihm als renitentes Verhalten
angelastet wurde, steht unter Polizeiaufsicht. 2.
Die alte Uhr: Die
ihm von Kommissar Anders gemachten Auflagen sind streng - die Folge: Heilmann
findet keine Arbeit. Seine ehemalige Geliebte hat mittlerweile seinen
Nebenbuhler geheiratet und zusammen mit ihm die Buchbinderei des Paten übernommen.
Der alte Heider ist krank. Nach der Übergabe des Geschäftes wurde er ins
Obergeschoss ausquartiert, wo er seitdem auf einem ärmlichen Lager hungern und
frieren muss. Heilmann erfüllt ihm seinen Herzenswunsch und besorgt ihm von dem
wenigen Geld, das er selbst besitzt, satt zu essen und zu trinken. Zum Dank erhält
er eine alte Taschenuhr, für die er auch noch zwei Gulden gibt. Kurz darauf
stirbt der Alte. Sein Sohn findet das Geld und steckt es ein. Von seiner Frau
erfährt er von Wilhelms Besuch - da er die Uhr vermisst, zeigt er diesen wegen
Diebstahls an. Heilmann wird wieder eingesperrt. 3.
Helfer in der Not: Der Detektiv Franz Arndt hatte, nachdem der Fall
"Buschgespenst" aufgeklärt war, den Dienst quittiert. Nun wurde er
wieder reaktiviert und soll einem Mädchenhändlerring auf die Spur kommen.
Arndt erfährt von Heilmanns Geschick. Als er dann feststellt, dass der junge
Heider seine Spielschulden mit einem wertvollen Becher bezahlen will, kann er
die Unschuld des Buchbinders beweisen. Dank seiner Hilfe erhält Heilmann auch
Arbeit in Rollenburg. 4.
Menschenhändler: Der Rentner Uhland wirbt die Serviererin Magda Weber als Stubenmädchen
für eine Verwandte von ihm, Frl. Melitta in Rollenburg. Zu dieser Melitta wurde
auch Petermanns Tochter Valesca gebracht. Heilmann
trifft auf der Fahrt zu seiner neuen Heimat im Zug Magda Weber, die er von zu
Hause her kennt. Magdas Begleiter Uhland verbietet den Kontakt. Staatsanwalt
Unterberg, Assessor Franz von Ansbach und Kommissar Anders, die den Mädchenhändlern
auf der Spur sind, verfolgen Uhland nach Rollenburg. 5.
Im Haus der Melitta: Mme Groh hat aus Angst aufzufliegen die Residenz verlassen. Weil
Wally Petermann im Haus der Melitta - das im Grunde ein Animierlokal ist - den männlichen
Gästen nicht zu Willen sein will, wird sie mit Schlägen drangsaliert. Mit der
Ausrede, Milieustudien treiben zu wollen, gelangt ihr Vater in das berüchtigte
Haus. Da fällt eine Gruppe junger Männer in das Etablissement ein. Es ist
Oberleutnant von Hagenau, Spitzname "der Kranich", der hier mit seinen
Kameraden Geburtstag feiern will. Er hat ihnen eine Wette angeboten, dass es
keinem gelingen wird, Wally näher zu treten. Als die angetrunkenen Offiziere
dann das Mädchen bedrängen, wird es von Leutnant Edmund von Randau in Schutz
genommen. Petermann, der seine Tochter erst jetzt erkannt hat, schlägt den
Hausdiener, als dieser Wally mit Schlägen zwingen will, mit einer Weinflasche
zu Boden. Dann verlassen Vater und Tochter diesen üblen Ort.
Mit
Geld versucht der Kranich zu erreichen, dass ihr Besuch in diesem für Offiziere
verbotenen Lokal unerwähnt bleibt. 6.
Ermittlungen: Dr. Rapf stellt fest, dass der Hausdiener nur ohnmächtig ist. Nach
Melittas Aussage kamen der ihr unbekannte Petermann und der Diener in Streit,
der dann mit dem Schlag endete. Die Polizei forscht nach dem Täter. In
Rollenburg treffen der Staatsanwalt, Assessor von Ansbach und Kommissar Anders
auf Arndt. Von Heilmann erfahren sie dessen Erlebnis im Zug mit Magda Weber. Bei
der anschließenden Durchsuchung des Hauses der Melitta wird diese festgenommen.
Die Aussagen von Karl Petermann und Tochter bringen endlich Licht in das ganze
Geschehen. Auch Magda Weber kommt frei - der ganze Mädchenhändlerring
einschließlich Mme Groh kann verhaftet werden. Arndt,
der Petermanns Unschuld erahnt, will diesem helfen. 7.
Im Abgrund: Sigmund Dorn ist Trödler und Geldverleiher. Bruno von
Scharfenberg ist durch seinen leichtsinnigen Lebenswandel kreditunwürdig
geworden, sein Vater hat ihm alle Mittel gesperrt. Als Dorn nun Bruno einen
Sichtwechsel über 2000 Gulden präsentiert, kann der Leutnant nicht zahlen. Zur
Ehrenrettung ihres Namens springt sein Onkel, der Zuchthausdirektor, ein,
entzieht seinem Neffen aber für die Zukunft alle Unterstützung. Doch Dorn hält
noch einen Ehrenschein in Händen - binnen drei Tagen muss Bruno diesen einlösen. 8.
Ein Sklave des Geldes: Auf der Suche nach Geld kommt Bruno an Willibald Schönlein. Hier
erhält er 10000 Gulden, allerdings nur 1000 in bar, den Rest in wertlosen
Papieren. Finanzier dieser Aktion ist der Trödler Dorn. Bruno hofft, seinen
"Besitz" am Spieltisch vermehren zu können. Assessor
von Ansbach hat Leutnant Bruno von Scharfenberg vorgeladen. Er mutmaßt, dass
Bruno damals die 5000 Gulden, für die Petermann im Zuchthaus war, unterschlagen
hat, um seine Verpflichtungen zu bezahlen. Er empfiehlt ihm, sich seinem Vater
zu offenbaren. 9.
Am Spieltisch: Innerhalb kürzester Zeit hat Bruno sein ganzes Geld verspielt.
Als man dann auch noch feststellt, dass er hauptsächlich mit wertlosen Papieren
bezahlt hat, fordert ihn Oberleutnant von Hagenau zu einem amerikanischen Duell:
Die Gesamtsumme gegen Brunos Leben. Bruno geht darauf ein - und verliert: Binnen
sechs Tagen hat er sich zu erschießen. 10.
Das große Los: Der Graveur Werner Herold arbeitet an einer Druckplatte. Mit ihr
will er, der zu erblinden droht, noch einmal soviel Geld verdienen, dass die
arme Familie für ihr Leben genug hat. Eine weitere Hoffnung setzt seine Familie
auf ein Lotterielos, das sie für ihr letztes Geld erstanden haben. Tatsächlich
fällt der Hauptgewinn auf dieses Los. Aber der Lotteriekollekteur macht mit
Sigmund Dorn, bei dem Herold schon seit Monaten mit der Miete im Rückstand ist,
gemeinsame Sache: Sie wollen Herold, der von seinem Gewinn noch nichts weiß,
das Los billig abkaufen und dann den Gewinn teilen. 11.
Die Versuchung: Hagenau hat Bruno von Scharfenberg von den Bedingungen des
amerikanischen Duells entbunden, allerdings unter der Auflage, die wertlosen
Papiere auf Ehre gegen gutes Geld einzutauschen. Nun versucht der Leutnant noch
einmal, bei Dorn zu Geld zu kommen. Nachdem er ihn eine Zeit hat zappeln lassen,
vermittelt ihn der Trödler an den Tuchhändler Solbrig, einen angeblichen
Geldverleiher. 12.
Falschmünzer: Herolds Schwiegermutter ist gestorben. Um ihre Beerdigung bezahlen
zu können, verkauft der Graveur sein Los an Dorn. Solbrig,
der Herold den Auftrag zur Herstellung von 100-Gulden-Druckplatte gegeben hat,
nutzt Bruno von Scharfenbergs Notlage aus: Der Leutnant ist bereit, für den
Tuchhändler Falschgeld in 50-Gulden-Scheinen reinzuwaschen. Seinen Gewinn
verliert er am Spieltisch aber sofort wieder. Wilhelm
Heilmann hat ebenfalls in der Lotterie gewonnen. Als er seinen Gewinn abholen
will, wird er zufälligerweise Zeuge eines Gesprächs, aus dem der Betrug an
Herold hervorgeht. Bevor er jedoch mit ihm zur Polizei gehen kann, muss der
Graveur seine Druckplatten wieder zurückhaben - Gottseidank wurde mit ihnen
bisher noch kein Falschgeld hergestellt. Wegen angeblicher Fehler an den Platten
kann Herold diese von Solbrig zurückerhalten. Daraufhin
erstatten Heilmann und Herold Anzeige, Staatsanwalt Unterberg lässt den
Lotteriekollekteur verhaften. 13.
Das Spiel ist aus!: Zusammen mit Heilmann begibt sich der Staatsanwalt zu Dorn - auch
dieser wird verhaftet. Die Nachricht über den guten Ausgang der Angelegenheit,
insbesondere den hohen Gewinn löst im Hause des Graveurs große Freude aus. Darüber
hinaus verspricht Heilmann, sich wegen Herolds Augenlicht mit Arndt, der ja
viele Ärzte kennt, ins Benehmen zu setzen. 14.
Der "Pascherkönig": Leutnant von Randau hat sich der Familie Petermann - Vater und
Tochter -angenommen. Assessor von Ansbach konnte mittlerweile nähere Hinweise
finden, die auf die Unschuld des ehemaligen Gutinspektors hinweisen. Um letzte
Sicherheiten zu erlangen, soll Detektiv Arndt Leutnant von Scharfenberg
beobachten - die Polizei hat hierzu nämlich derzeit wenig Zeit, da sie sich mit
der Verhaftung des Pascherkönigs Naumann befassen muss. 15.
Naumann und Borwald: Der Akrobat Borwald, wegen Diebstahls auf der Flucht vor der
Polizei, erhält über Mittelsmänner des Verbrecherkönigs den Auftrag, diesen
aus dem Gefängnis zu befreien. Gemeinsam sollen die Beiden dann ins Ausland
gehen. Um die gesamte Aktion zu finanzieren, will man die reiche amerikanische
Sopranistin Ellen Starton in ihrem Hotel berauben. Die
Befreiung gelingt, mit einem Hammer schlägt Borwald einen Wächter nieder.
Arndt und Assessor von Ansbach stoßen auf die Flüchtlinge, kurz nachdem diese
das Gefängnis verlassen haben, erkennen sie jedoch nicht. Da ihnen aber deren
Verhalten verdächtig erscheint, folgen sie den Beiden und werden so Zeuge des
geplanten Überfalls. Dieser kann vereitelt werden, Borwald wird verhaftet - der
zweite Mann, dessen Identität bisher noch unbekannt ist, kann fliehen. Doch im
Gefängnis wird die Flucht des Pascherkönigs sehr bald entdeckt. 16.
Auf der Flucht: Naumann sucht Zuflucht in Solbrigs Haus, wo er Zeuge eines Geschäftes
zwischen diesem und Bruno von Scharfenberg wird. Er lässt sich das echte Geld
aushändigen. Auch zwingt er Bruno, mit ihm die Kleider zu tauschen und verlässt
so - als Leutnant getarnt - das Haus. Auf
der Suche nach dem Flüchtling fiel Assessor von Ansbach das Licht in Solbrigs
Haus auf. Durch das Schlüsselloch konnte er sowohl die Geldtransaktion zwischen
Solbrig und Bruno als auch den späteren Kleidertausch beobachten. Deshalb gibt
er einem Polizisten den Auftrag, den "Leutnant" bis an die Stadtgrenze
zu beschatten. 17.
Verfolgung: Er selbst und Arndt nehmen die Verfolgung sofort zu Pferde auf. In
Reichenbach haben sie den Flüchtling fast ereilt, doch die Dummheit eines
Polizisten - Naumann hat diesem weis gemacht, selbst einer der Verfolger zu sein
- verhindert die Festnahme. Auf einem ihrer Pferde kann Naumann weiter fliehen
und gelangt auf Schloss Waldau, dem Stammsitz derer von Scharfenberg. Unter
Hinweis auf das verbrecherische Tun seines Sohnes erzwingt der Pascherkönig von
dem alten Major weitere Unterstützung. In Zivilkleidung flüchtet er weiter. Die
Nachricht über den Lebenswandel von Bruno lässt seinen Vater zusammenbrechen. 18.
Der Neffe aus Amerika: Kurzzeitig findet Naumann Unterschlupf bei dem Köhler Hendschel,
bis dieser ihn - er hat den Pascherkönig erkannt, möchte ihn aber wegen seiner
Einstellung zur Gastfreundschaft nicht verraten - des Hauses verweist. Im
Gebirge trifft der Flüchtige auf einen reichen Amerikaner, der zu seinen
Verwandten, der Familie Weber, nach Langenstadt will. Er stürzt diesen von
einem Felsen und bemächtigt sich seines Eigentums. Mit den guten
Ausweispapieren des Amerikaners kann er die ihn suchenden Polizisten irreführen
und weiter flüchten. Doch
der Abgestürzte lebt noch. Die Polizei findet ihn und nimmt ihn als Pascherkönig
fest. In des Köhlers Hütte soll der Schwerverwundete bis zu seiner Transportfähigkeit
- unter sicherem Verwahr - untergebracht werden. 19.
In Langenstadt: Als Naumann bei seinen "Verwandten" eintrifft, feiern
diese gerade die Verlobung von Magda mit Wilhelm Heilmann. Letzterer hat von
Arndt soviel über den Pascherkönig erfahren, dass er dem neuen Vetter
misstraut. Um sicher zu gehen, macht er sich auf den Weg zu dem Detektiv, der
auf die Nachricht über die Verhaftung des Verbrechers hin ins Gebirge geeilt
ist. Auch
der Köhler stellt fest, dass der Verletzte nicht sein ehemaliger Gast ist und
begibt sich nach Langenstadt, um bei Familie Weber Sicherheit zu erhalten. Arndt
trifft in der Hütte des Köhlers ein und erkennt sofort den Irrtum.
Telegrafisch ordnet er an, den Besucher des Holzschnitzers Weber zu verhaften -
und erhält von Heilmann die Antwort, der Verbrecher sei schon inhaftiert.
20.
Wilhelm Heilmann auf Verbrecherjagd: Heilmann und Hendschel sind unterwegs aufeinandergetroffen. Auf
Grund ihrer beider Beobachtungen ist es nun nicht mehr schwer, die Polizei zu überzeugen
und den echten Naumann verhaften zu lassen. 21.
Das Ende des verlorenen Sohnes: In Arndts Auftrag hat sich Kommissar Anders näher mit Bruno von
Scharfenberg befasst. Seine Beobachtungen führen dazu, dass der Kommissar den
Leutnant und Solbrig beim Versuch, die Geldpresse zu beseitigen, ertappt und
verhaften kann. Ein letzter Rest von Ehre veranlasst Bruno, ein schriftliches
Geständnis abzulegen und sich dann selbst zu erschießen. Sein Vater stirbt an
einem Herzanfall, als er dies vernimmt. 22.
Hendschels großer Tag: Der Köhler ist in die Residenz bestellt. In ihrem besten - aber
nunmehr schon fünfzig Jahre alten Sonntagsstaat erregen Hendschel und seine
Frau in der Hauptstadt viel Aufsehen. Logis wollen sie bei einem weitläufigen
Verwandten, dem ehemaligen Amtswachtmeister Landrock, beziehen. Diesem war vor
Zeiten ein Verbrecher entsprungen, weshalb man ihn aus dem Dienst entfernte. Ein
vornehmer Herr nahm sich aber später seiner an, so dass er jetzt sein Auskommen
hat. Landrock nimmt die beiden Alten herzlich auf. Ihr
Dorfarzt, ein Neffe des Obergerichtsrates, hat den Beiden empfohlen, für die höheren
Herren in der Residenz Geschenke mitzubringen: Ein harter, trockener Käse ist
angeblich Arndts Lieblingsspeise, sein Onkel, der Gerichtsrat, soll uraltes
Backobst als Medizin für ein verborgenes Leiden benötigen. Während sich die
Anwesenden bei einem Diner im Hauses des Gerichtsrates über die offensichtliche
Naivität der beiden Gebirgler amüsieren, liegt der Spaß letztendlich bei den
Hendschels: Sie haben den Scherz frühzeitig durchschaut und freuen sich, dass
die vornehme Gesellschaft auf ihre Vorstellung hereingefallen ist. (Im
Original geraten die Beiden in Streit, weil die Alte sich von dem Dorfarzt hat
übertölpeln lassen.) Als
Anerkennung für seine Mithilfe bei der Ergreifung des Pascherkönigs erhält
Hendschel die Hälfte der auf den Verbrecher ausgesetzten Belohnung, die andere
Hälfte wird dem Buchbinder Heilmann zugesprochen. 23.
Schloss Randau: Edmund von Randau entschließt sich, da sein jüngerer Bruder
ebenfalls Offizier werden will, dem Militär Lebewohl zu sagen, um die
elterlichen Güter bewirtschaften zu können. Eine Heirat schließt er für sich
aus, da seine Liebe nicht standesgemäß ist: Valesca Petermann ist bürgerlich
und zudem die Tochter eines, wenn auch mittlerweile rehabilitierten, ehemaligen
Zuchthäuslers. Sein Vater hat - jedoch ohne die Zusammenhänge zu ahnen - im
Zug das Mädchen mit ihrem Vater kennen- und schätzengelernt. Auf Schloss
Waldau, wo alle zur Beerdigung der beiden Scharfenbergs zusammentreffen, gesteht
Edmund Valesca seine Liebe. Wegen der Standesunterschiede verzichtet diese
jedoch - obwohl sie den Leutnant ebenfalls liebt. Ob dieser hohen Gesinnung überwinden
Edmunds Eltern alle Bedenken: Einer Liaison der beiden Liebenden steht nichts
mehr im Wege. 24.
Eine Trauerfeier: Karl Petermann verzeiht den Verstorbenen alle Verbrechen, die die
Beiden an ihm und seiner Tochter begangen haben. Dankbar adoptiert daraufhin der
letzte von Scharfenberg, der Gefängnisdirektor, Valesca und setzt sie als seine
Erbin ein. Alle
Verbrecher erhalten ihre gerechte Strafe, Naumann wird sogar zum Tode
verurteilt. Jedes
Jahr, am Todestag der beiden Scharfenbergs, besuchen Edmund und seine Frau
Valesca das Grab der Beiden und gedenken des verlorenen Sohnes.
Hubert Dörrenbächer
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