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2.
Abteilung: Die Sklaven der Arbeit 1.
Kapitel: Der Kampf um die Liebe Vorbemerkung:
Nicht nur in der Residenzstadt ist bei Vielen die Not groß. Auch draußen im
Lande herrscht vielfach bittere Armut, die von Gaunern übelster Art ausgenutzt
wird. Bei
einem nahe der Grenze liegenden kleinen Städtchen gibt es ein Kohlenbergwerk,
dessen Eigentümer Baron Franz von Helfenstein ist. Sein Verwalter ist der
fromme Schuster August Seidelmann, Vorsitzender einer religiösen Sekte. In
diesem Städtchen lebt der Kaufmann Seidelmann, der Bruder des Schusters, mit
seinem Sohn Fritz. Sie fungieren als Mittler zwischen den Webern und den
Fabrikanten, indem sie ersteren alles für ihre Arbeit Notwendige verkaufen und
dann von ihnen das fertige Tuch übernehmen, das sie nun wiederum an die
Letzteren veräußern. Die Preise werden von ihnen bestimmt. Es ist
Fastnachtsamstag. Die Bergleute erwarten ihren Wochenlohn. Da eröffnet ihnen
der Zahlmeister, dass der Bergwerksbetreiber ihren ohnehin schon kargen Lohn
noch weiter kürzen werde. Wer widersprechen will, kann eine andere Anstellung -
die es natürlich nicht gibt - suchen. Obwohl
bei der Weberfamilie Hauser Schmalhans Küchenmeister ist, geben sie von dem
Wenigen, das kaum für sie selbst reicht, gerne an noch Bedürftigere ab. Von
einem alten Bettler erfahren sie, dass Förster Wunderlich einen vom Waldkönig
erschossenen Grenzoffizier gefunden habe. Die Tat solle als Warnung für alle
dienen, die dem Pascherkönig ins Handwerk pfuschen wollen. Vater
Hauser ist krank, deshalb muss Sohn Eduard für Zwei arbeiten. Aber seine Arbeit
ist immer fehlerfrei. Trotzdem findet er noch Zeit, der Tochter des Nachbarn
Hofmann, Angelika, zur Hand zu gehen. Auf diese hat der junge Seidelmann ein
Auge geworfen, weshalb er ihrem Vater auch bei fehlerhafter Ware immer noch
einen besseren Lohn als den übrigen Webern zahlt. Er erreicht sogar, dass
Hofmann zustimmt, dass seine Tochter am Fastnachtdienstag einen Maskenball des
"Casino" - einer Gruppe reicher junger Leute aus der Stadt - besucht
sowie dass sie in Seidelmanns Haus als "Stütze der Hausfrau"
untergebracht werden soll. Da Fritz Seidelmann in Eduard Hauser einen
Nebenbuhler sieht, verwirft er dessen Wochenarbeit; Eduard soll sogar Strafe für
das verdorbene Garn zahlen und wird entlassen - Familie Hauser ist am Ende. Trotz
dieser Not wird Eduard nicht zum Holzdieb. Förster Wunderlich lässt ihm und
seiner Familie Lebensmittel und Brennmaterial zukommen, von einem Fremden, der
im Forsthaus Logis beziehen will, erhält er sogar Geld, um seine Schulden zu
bezahlen. Dieser Fremde, er lässt sich "Vetter Arndt" nennen, ist von
Wunderlichs altem Freund, dem ehemaligen Helfensteiner Förster Brandt hierher
geschickt worden. Als Geheimpolizist will er dem Waldkönig das Handwerk legen.
Mit einer Probe seiner Verwandlungsmöglichkeiten gelingt es ihm, Wunderlichs
anfängliche Zweifel zu zerstreuen. Angelika
hat von einem "Fremden" eine Einladung nebst Kostüm zu dem Maskenball
bekommen. Als Eduard sie in dem ziemlich freizügigen Gewand einer Italienerin
sieht, bittet er sie, nicht zu gehen. Doch das hoffärtige Mädchen sucht den
Kontakt zu den besseren Kreisen, die Gefahr, die es dabei eingeht, will es nicht
erkennen. Eduards
Versuch, im Bergwerk Arbeit zu finden, wird von dem frommen Schuster, der im
Auftrag seiner Sekte in dem Städtchen eine größere Geldsumme an Bedürftige
verteilen soll und deshalb zur Zeit bei seinem Bruder zu Besuch weilt,
vereitelt. Die
Frau von Seidelmanns Schreiber Beyer ist todkrank. Trotzdem erlaubt ihm Fritz
nicht, die - nicht bezahlte - Sonntagsarbeit abzubrechen, um seine Frau zu
pflegen. Auch Beyers Tochter Gustel kann die Pflege nicht übernehmen: Sie wurde
von Fritz Seidelmann vergewaltigt und erwartet nun jeden Moment ein Kind. Zum
Beweis dieses Verbrechens besitzt sie einen Ring, den Fritz damals verloren hat.
Doch statt zu seiner Tat zu stehen, zeigt dieser auf Empfehlung seines frommen
Onkels das Mädchen wegen Diebstahls an. Die Tochter sowie ihr Vater werden
verhaftet, letzterer als Hehler. Die
Nachricht hierüber tötet Beyers Frau, die kleinen Kinder sollen ins Armenhaus
- wo sie für ihren Lebensunterhalt betteln gehen müssten. Als Arndt hiervon
erfährt, gibt er dem Gemeindepfarrer Geld mit der Bitte, die Kinder gegen
Kostenerstattung bei Hausers unterzubringen. Eduard
will, um Angelika zu schützen, ebenfalls den Maskenball besuchen. Mit einem
Brief, den er mit "der Waldkönig" unterzeichnet hat, veranlasst er
den Kaufmann Strauch, Freund von Fritz Seidelmann, dem Vergnügen fernzubleiben.
Die finanziellen Mittel zu dem Ballbesuch erhält er von Arndt, auch stellt
dieser ihn als Gehilfen an. Er kann zwar den Brief nicht gutheißen, hat aber
erlauscht , dass Eduard den Einflüsterungen des tatsächlichen Waldkönigs
widerstanden hat, dessen Bande beizutreten. Der Waldkönig war mit einem Bettuch
mit den Initialen "T.M" verkleidet. Mittlerweile
haben Arndt und Förster Wunderlich an der Mordstelle einen Tuchfetzen mit dem
Buchstaben "T" gefunden. Auch entdeckten sie einen geheimen Treffpunkt
der Schmugglerbande bei einer dicken Eiche. Seidelmanns
Ziel ist es, an Baron von Helfensteins Millionen zu kommen. Als sie erfahren,
dass der Fürst des Elends in der Gegend sei, der ja jenem das Handwerk legen
will und ihnen somit im Wege ist, gedenken sie, den Fürsten zu entlarven. Der
fromme Seidelmann hält einen Vortrag. Doch statt den Armen zu helfen, predigt
er nur von Nächstenliebe und veranstaltet anschließend eine Kollekte, deren
Einnahmen er zur Begleichung ihrer "Auslagen" mit seinem Bruder teilt.
Später findet bei Seidelmanns ein Festessen statt. Als eine alte blinde Frau,
Bewohnerin des Armenhauses, hinzutritt und um Lebensmittel bittet, wird sie
salbungsvoll hinauskomplimentiert. Lediglich der Pfarrer erbarmt sich ihrer und
erwähnt, vom Fürsten des Elends Geld zur Unterstützung bekommen zu haben. In der
Nachbarstadt gastiert eine Künstlertruppe, vier (!) grobschlächtige Brüder
und eine Frau. Sie haben einen Jungen dabei, den sie mit schmerzhaften
Verbiegungen seiner Gliedmaßen zum "Kautschukmann" machen wollen. Mit
Hunger und heftigen Prügeln soll er gefügig gemacht werden. Es ist Bormann und
seine Truppe. Ein Fremder versucht, dem unmenschlichen Tun Einhalt zu gebieten
und betäubt dann, als dies nicht fruchtet, die drei (!) Brüder. Sodann
versucht der Fremde bei dem Wirt des Lokales Verbindung zu den Paschern
aufzunehmen. Binder, der Wirt, früher Diener bei Alma von Helfenstein, hat von
dieser den Auftrag erhalten, einem "Geheimen" zu helfen, den Pascherkönig
zu fangen. Deshalb geht er auf das Anliegen des Fremden ein: Er will ihn als Köder
benutzen. Was er nicht weiß, ist, dass dieser Fremde und der avisierte
"Geheime" ein und dieselbe Person sind, nämlich Arndt. Mit einer
Posse, in der er ständig seine Maske ändert und einmal als
"Fremder", einmal als "Geheimer", immer auf der Suche nach
dem anderen, auftritt, gewinnt Arndt den Wirt für sein Vorhaben: Letztendlich
will man Gustav Brandt rehabilitieren. Arndt
hat gegen Kaution den Schreiber Beyer freibekommen, Gustel muss jedoch im Gefängnis
bleiben. Scham und Trauer führen den Freigelassenen, nachdem er gesehen hat,
dass seine Kinder gut untergebracht sind, zu seiner Frau ins Leichenhaus, um
dort auch zu sterben - unterwegs noch von den Verursachern seines Unglücks, nämlich
den Seidelmanns, die sich auf dem Weg zu der Zirkusvorstellung befinden, verhöhnt. Diese
Vorstellung endet tragisch: In seiner Trunkenheit überfordert Bormann den
Knaben, so dass dieser zu Tode kommt. Doch bevor man die drei verhaften kann, flüchten
sie. An der dicken Eiche hoffen sie Hinweise auf weitere Hilfe zu finden -
Bormann ist in die Geschäfte des Hauptmannes sowie des Waldkönigs eingeweiht. Arndt
und Eduard beobachten die drei und erfahren so einmal das Geheimnis der dicken
Eiche sowie von der Tatsache, dass ein erneuter Schmugglerzug geplant sei. Als
Anführer wollen aber diesmal nicht die Seidelmanns fungieren, sie haben diese
Aufgabe dem Helfensteiner Schmied Wolf und seinem Sohn übertragen. Den Grenzern
hat man eine falsche Örtlichkeit zugespielt. Da die Wolfs seinerzeit Gustav
Brandt die Flucht ermöglicht haben, setzt Arndt - denn er ist niemand anders
als Gustav - die Beiden zu ihrem Schutze fest. Der Pascherzug kann vereitelt
werden, die Schmuggler flüchten ohne ihre Ware. Aus der Aktion war zu ersehen,
dass es mehrere Waldkönige gibt, die alle dem Hauptmann unterstellt sind.
An der
Eiche kann Brandt erfahren, wie man mit dem hiesigen Waldkönig Kontakt
aufnimmt: Mittelsmann ist der Schachtwärter Laube. Mittels Klingelzug hat
dieser direkten Kontakt zur Wohnung der Seidelmänner, über einen
unterirdischen Gang gelangen diese hierher. Den
Bormännern ist die Flucht mit Unterstützung des Waldkönigs gelungen. Arndt
nimmt über Laube Kontakt zu dem Waldkönig auf: Angeblich will er ein größeres
Geschäft abschließen. Es ist aber der fromme Schuster, der in der Maske
erscheint. Arndt verlangt nach dem richtigen König und will anderntags
wiederkommen. Eduard
hat sein Vorhaben wahr gemacht: In dem Kostüm des Kaufmannes Strauch besucht er
den Maskenball. Fritz Seidelmann, der ihn für seinen Freund hält, bietet ihm
eine Wette an, dass es ihm gelingen werde, Angelika zu verführen. Er soll sogar
Zeuge dabei sein. Mit Sekt erreicht Fritz zwar, Angelika in eine kleine Kammer
zu locken, aber seinen Annäherungsversuchen wiedersteht sie. Erst jetzt erkennt
sie, wer sie zu dem Ball geladen hat. Gott sei Dank ist Eduard zur Stelle und
kann sie retten. Zuhause gestehen sich die beiden nun ihre Liebe, auch erzählt
Eduard, wie es ihm gelungen ist, den Kaufmann Strauch mit dem Drohbrief von der
Veranstaltung fernzuhalten. Fritz, der den beiden gefolgt ist, erlauscht das
Gespräch und findet so eine Handhabe, sich an Eduard zu rächen. Später
platziert er unbeobachtet wertvolle Spitze in den Saum von Eduards Jacke: Eduard
soll als Pascher verhaftet und als Waldkönig, den zu sein er ja mit seinem
Brief kundtat, bestraft werden. Ein weiterer Gehilfe des Hauptmannes, Winkler,
der in dessen Auftrag den Seidelmanns einen erneuten Schmuggelzug ankündigen
soll, veranlasst Eduard, für ihn - angeblich im Auftrag des Fürsten des Elends
- eine Briefsendung über die Grenze zu bestellen. Auf
Grund der Anzeige von Fritz Seidelmann wird Eduard ertappt und verhaftet. Als
man bei ihm zu Hause eine Haussuchung durchführen will, kommt Angelika hinzu
und erfährt von Eduards Verhaftung sowie davon, dass Fritz der Anzeigende sei.
Ohne nachzudenken, entreißt sie einem Polizisten das Gewehr und schießt auf
den jungen Seidelmann, streift ihn aber nur. Auch sie wird festgenommen. Arndt
hat bei Seidelmanns beobachtet, wie diese aus einem geheimen Versteck wertvolle
Spitze nahmen und davon ein Stück abgeschnitten haben. Deshalb ahnt er die
Zusammenhänge und will sich der Verhafteten annehmen. Zu
seinem erneuten Stelldichein mit dem Waldkönig nimmt Arndt heimlich den
Dorfpolizisten und den Pfarrer als Zeugen mit. Diese erkennen Seidelmann senior
an seiner Stimme. Beim
Staatsanwalt gelingt es Arndt und Wunderlich, Eduards Unschuld glaubhaft zu
machen - der Junge hat Aussicht, bald nach Hause zu kommen. Auch wird der
geplante Pascherzug sowie die Beteiligung der Seidelmänner daran angesprochen.
Die Initialen auf dem Bettuch, das der Waldkönig im Schnee als Tarnung benutzt
hat, sind die Anfangsbuchstaben des Namens von Seidelmanns Ehefrau Therese,
geborene Mothe. Doch bevor man irgendwelche Schritte gegen die Seidelmänner
Vater und Sohn unternehmen will, will man den geplanten Pascherzug abfangen. Der
fromme Schuster ist mittlerweile abgereist. Auch
Angelika`s Haft versucht man zu erleichtern: Sie wird mit Gustel Beyer
zusammengelegt. 2.
Kapitel: Schlagende Wetter Von
Angelika Hofmann erfährt Auguste Beyer erstmals vom Schicksal ihrer Eltern. Sie
bricht zusammen. Später fasst sie den Entschluss, Fritz Seidelmann, den Urheber
all ihres Elendes zu töten, sobald sie wieder auf freiem Fuß ist. Tags
zuvor: Der Musterzeichner Wilhelmi hat den Glauben an Gott und die Welt
verloren: Seine Familie ist an Blattern erkrankt, sechs hungrige Mäuler sind zu
stopfen, der Arzt stellt unbezahlbare Forderungen - und Seidelmann zahlt nur
einen Hungerlohn. Und als dieser dann auch noch die Arbeit von 14 Tagen als
"nachgemacht" beschlagnahmt - mit der Not der Menschen will der Waldkönig
seine Helfer verpflichten -, sieht Wilhelmi nur noch einen Ausweg: Sein Bruder,
Müller mit eigener Mühle, die aber - seit Baron Franz von Helfenstein im Tal
eine Dampfmühle betreibt - auch nichts mehr einbringt und deshalb total
verschuldet ist.
(3.
Buch) Die Mühle
wird ob ihres Aussehens "die Rote Mühle" bezeichnet. Als
Wilhelmi dort eintrifft, scheint es seinem Bruder wieder etwas besser zu gehen:
Gegen gutes Geld hat ihm der Waldkönig einen Keller abgepachtet - dieser liegt
direkt über einem geheimen Stollen. Da die Pascher befürchten, der Müller könne
hier etwas von ihrem Tun hören, soll der Keller verschüttet werden. - Von
Seidelmann hat er einen größeren Mahlauftrag erhalten. Wilhelmi
hat für den Waldkönig schon Botengänge erledigt, möchte ihn aber beim Fürsten
des Elends zur Anzeige bringen. Sein Bruder pflichtet diesem Vorhaben bei. Ein
weiterer Bote des Waldkönigs ist Schulze, auf Franz von Helfensteins Schacht
"Gottes Segen" als Hundejunge mit Minimalgehalt angestellt, seit er
bei einem Unfall einen Arm verloren hat. Durch Hunger sind seine beiden Kinder
missgestaltet. Um den
großen Schmugglerzug durchführen zu können, sollen die Waldkönige der
Nachbarorte - der Schmied Wolf in Tannenstein-Helfenstein sowie der Wagner
Hendschel in Obersberg - Ablenkungsmanöver durchführen. Die entsprechenden
Informationen sollen die beiden Boten überbringen. Auf
dem Weg vom Staatsanwalt nach Hause beobachten Arndt und Wunderlich, wie der
Waldkönig die Beiden besucht. Als Fürst des Elends sucht er sie anschließend
auf: Von Wilhelmi kann er den Auftrag erfahren, Schulze händigt ihm sogar den
Brief zur Überbringung aus, da Arndt am anderen Tage sowieso nach Helfenstein
fahren muss. Er will nämlich das Grab des Kindes der Botenfrau öffnen lassen,
um zu überprüfen, ob darin tatsächlich keine Leiche liegt. Maskiert
gibt er bei dem Schmied den Brief ab und lässt sich den Empfang schriftlich
bestätigen. Die
beiden Wolfs erfahren von seinem Vorhaben auf dem Friedhof und beschließen, die
Aktion zu beobachten. Aber Arndt ist auf der Hut und belauscht sie. So kann er
erfahren, dass die Schmiede damals Zeuge der Ermordung des Hauptmann von
Hellenbach waren, dass sie selbst das Schloss angezündet und den kleinen Robert
ausgetauscht haben. Jetzt wollen sie eine alte Kindesleiche in das leere Grab
schaffen, um so ihre damalige Tat zu vertuschen. Der Fürst
des Elends versucht, die Beiden zu einem freiwilligen Geständnis zu bewegen,
erntet aber nur Hohn. Als sie dann auch noch versuchen, ihn zu überwältigen,
betäubt er sie wieder mit seinem Geheimmittel. Beim Versuch, die Kinderleiche
einzugraben, werden sie verhaftet, können aber sofort wieder entspringen und
begeben sich zu dem Baron, der im Ort ist und sie zu sich bestellt hat. Bei
Franz von Helfenstein ist derweil der fromme Schuster zu Besuch. Seidelmann hat
von dem Gift erfahren, mittels dem Franz seine Frau und den Riesen in die
Irrenanstalt von Rollenburg gebracht hat. Er versucht nun, den Baron unter Druck
zu setzen und Ella zu retten, ist er doch in diese verliebt. Die
entsprungenen Schmiede berichten dem Baron, dass der Pascherzug verraten sei.
Gemeinsam will man versuchen, zu retten, was zu retten ist. Auf der Fahrt zu dem
Gebirgsdorf erfährt Franz dann auch, was es mit der Kindesleiche auf sich hat.
Als sich der alte Wolf dann auch noch verplappert, erkennt er die Zusammenhänge:
Er muss Roberts Kette in die Hand bekommen, der Fürst des Elends und die beiden
Schmiede müssen verschwinden, somit ist er alle Zeugen und damit Sorgen los.
Vorerst verbirgt er aber die beiden Flüchtlinge in der Hütte beim Schacht. Bei
dem Kaufmann Seidelmann erfährt Franz von dem angekündigten zweiten
Schmugglergeschäft; folgerichtig vermutet er, dass hier der Fürst des Elends
seine Hand im Spiel hat - man muss den eigenen Pascherzug unbedingt jenseits der
Grenze abfangen. Arndt
hat vor, die Schmuggler nach der Roten Mühle zu locken und sie dort
festzusetzen, sechzig Grenzer und Polizisten stehen ihm zur Verfügung. Das
Vorhaben gelingt, lediglich Fritz, der durch den Übereifer eines
Polizeioffiziers Verdacht geschöpft hat, kann entfliehen. Er verschwindet in
dem Mundloch des Stollens, der neben der Mühle beginnt und von hier zu dem
Schacht "Gottes Segen", mit einem Seitengang aber auch zu ihrem Haus führt.
Arndt und der Offizier verfolgen ihn - in dem dunklen Gewölbe läuft eine wilde
Verfolgungsjagd mit Grubenhunden ab. Als Fritz sieht, dass er die Verfolger
nicht abschütteln kann, sprengt er den Seitengang zu ihrem Haus. Doch die
Explosion ist stärker als erwartet: Die Grubenesse stürzt ein, aus dem Schacht
schießt eine Feuerlohe in den Himmel.
Vor
Arndt und dem Polizeioffizier stürzt der Stollen ein, sie können sich aber
befreien und müssen dann vor dem Grubengas wieder nach hinten ausweichen. Seidelmann
senior und Franz von Helfenstein kommen zu spät - sie können nur noch die
Verhaftung der Schmuggler beobachten. Als sie erfahren, dass Fritz und ihm nach
der Fürst des Elends in den Stollen eingedrungen sind, begeben sie sich
Richtung Seidelmanns Wohnung. Da fliegt der Schacht in die Luft: Die Mine, die
Fritz gezündet hat, war ursprünglich von dem Baron für einen anderen Zweck
angebracht worden. Ihre Ladung ist so stark, dass zu vermuten ist, dass weder
Fritz noch der Fürst des Elends überlebt haben. Damit wären der ärgste Feind
des Hauptmanns sowie ein wichtiger Zeuge seiner Taten aus der Welt. Da der alte
Seidelmann nun ebenfalls überflüssig ist, wird er von Franz erschossen. Sodann
flüchtet der Baron mit dem Schachtwächter Laube. Arndt
und Wunderlich entdecken die Leiche. Die
bei der Explosion getöteten Bergleute sollen in der Hütte aufgebahrt werden -
da ertappt man die beiden Schmiede und verhaftet sie. In
Seidelmanns Haus kann die Spitze sichergestellt werden, die Eduard entlastet. In
einer Kiste findet man hier Utensilien, die eindeutig auf die Seidelmänner als
den hiesigen Waldkönig hindeuten. Auch entdeckt man das Bettuch, an dem der
Fetzen mit dem Buchstaben "T" fehlt, den Arndt und Wunderlich an der
Mordstelle des Grenzoffiziers gefunden haben. Einer der beiden Seidelmänner war
also der Mörder. Dann
findet man den Stollen - laute Schreie zeigen, dass Fritz noch am Leben ist. Er
ist total zerquetscht, kann aber vor seinem Tode noch gestehen, dass sowohl
Gustel Beyer als auch Eduard Hauser unschuldig sind. Auch will er nicht, dass
Angelika Hofmann bestraft werde. Die
drei kommen frei. Eduard erhält Engelchens Hand, er soll als Kaufmann das
Kontor der Seidelmanns übernehmen. Gustel,
die vorerst bei dem Förster und seiner Frau untergebracht wird, verlässt
nachts das Haus und begibt sich zum Grab ihrer Eltern. Als sie dann dort ihr
Kind zur Welt bringt, erwürgt sie es - sie kann die Schande nicht überwinden.
Als Kindesmörderin muss sie wieder hinter Zuchthausmauern. Hubert
Dörrenbächer |
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