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1.Abteilung:
Die Sklaven der Armut 1.
Kapitel: Ein Doppelmord Baronesse
Alma von Helfenstein wurde, da ihre Mutter sehr kränklich war, von der Frau des
Försters Brandt, zusammen mit deren Sohn Gustav, großgezogen. Ihrem
"Milchbruder" ist sie sehr herzlich zugetan, was dem Cousin ihres
Vaters, Franz von Helfenstein, ein Dorn im Auge ist, hofft dieser doch - durch
seine Spielsucht total verarmt - über eine Heirat mit Alma an das Vermögen aus
der Baronie zu kommen. Leider ist da aber auch noch Almas kleiner Bruder Robert,
bei dessen Geburt ihre Mutter starb, im Wege. Ihr Vater nun plant, Alma mit
Hauptmann von Hellenbach, dem Sohn eines verstorbenen Freundes, zu verheiraten. Baron
Otto, Almas Vater, ließ - aus Dankbarkeit für die Ammendienste von Frau Brandt
- deren Sohn die "Juristerei" studieren. Gustav hat nun den amtlichen
Auftrag erhalten, das in der Baronie florierende Wilderer- und Schmugglerunwesen
zu unterbinden. Almas Zofe Ella erfährt von Gustavs bevorstehender Ankunft und
warnt ihren Bruder, der der Anführer der Pascher (Schmuggler) ist. Ella
träumt von einem besseren Leben und lässt sich auf eine Beziehung mit Franz
von Helfenstein ein, wohlwissend, dass diesem der kleine Robert in der Erbfolge
im Wege ist. Franz
hat noch Spielschulden bei Hauptmann von Hellenbach. Als dieser nun auf
Begleichung drängt - andernfalls er Franz als ehrlos erklären will - sinnt
Franz auf Rache. Auf
dem Weg nach Hause kann Gustav zufällig zwei Pascher belauschen und erfährt so
von einer bevorstehenden letzten Aktion der Pascher - seine Ankunft wird erst für
den folgenden Tag erwartet. Kurze
Zeit später trifft er auf Alma. Ihre Begrüßung ist sehr herzlich, was der darüber
hinzu= kommende Hauptmann missversteht. Es kommt zu einem Disput. Franz, der
kurz vorher bei Alma abgeblitzt war, kann diese Szene belauschen. Dabei findet
er auch Gustavs Reisegepäck. Mit zwei Rasiermessern aus demselben zieht er sich
zurück. Baron
Otto erfährt von Hellenbach den Zusammenstoß mit Gustav. Daraufhin entzieht er
seinem bisherigen Protege seine Gunst und verbietet ihm das Betreten des
Schlosses. Dank
Gustavs Beobachtung kann der Schmugglerzug vereitelt werden. Bei dem Gefecht
schnappt er einige Wortfetzen auf, die ihn vermuten lassen, der Schlossherr sei
in Gefahr - in Wirklichkeit haben zwei Pascher beschlossen, ihren Anführer,
Ellas Bruder, zu töten. Blutverschmiert läuft Gustav zu dem Baron, um ihn -
trotz ihrer Differenzen - zu warnen. Wieder zurück trifft er auf von
Hellenthal, der seinen Fehler mittlerweile eingesehen hat und sich entschuldigen
will. Im
Schloss macht sich Franz eine Zeitlang im Zimmer des Barons zu schaffen. Dabei
wird er von der Zofe Ella beobachtet. Als er sich dann zu dem Kampfplatz begibt,
wird er Zeuge des Gesprächs zwischen Gustav und von Hellenbach. Mit Gustavs
Gewehr, das er an einen Baum gelehnt findet, erschießt er aus den Hecken heraus
den Hauptmann, um so mit einem Schlag zwei Rivalen um Almas Gunst loszuwerden:
den einen durch den Mord, den anderen als Täter. Diese Tat wird von dem Schmied
und seinem Sohn, die beide zu den Schmugglern gehören, beobachtet. Diese sehen
auch, wie Franz unbemerkt dem Gustav, als dieser sich zu dem Erschossenen
niederbeugt, einen Schlüssel in die Tasche schiebt. Ihre Beobachtung behalten
sie jedoch für sich. Von
den Schüssen angelockt, findet Alma den Gustav, der mittlerweile seine
abgeschossene Büchse in der Hand hält, bei der Leiche des Hauptmannes und verdächtigt
ihn der Tat. Entsprechende Anzeige macht auch Franz bei der Polizei, so dass
Gustav arretiert und auf dem Schloss eingesperrt wird. Der Schlüssel, den man
in Gustavs Tasche findet, passt genau zur Kammertür des Schlossherrn. Als man
diese nun öffnet, findet man den Baron mit durchschnittener Kehle - daneben die
Mordwaffe: Gustavs Rasiermesser.
Die
Falschaussage Franzens, Almas Bericht sowie eine Aussage der Zofe, die den Tod
ihres Bruders dem Gustav anlastet, führen dazu, dass Gustav inhaftiert und
angeklagt wird.
Monate
später - der Gerichtstermin steht vor der Tür - drohen die beiden Wolfs, der
Schmied und sein Sohn, dem Franz von Helfenstein, vor Gericht den wahren
Sachverhalt aufzudecken, es sei denn, Franz zeichne einen Sichtwechsel über
10000 Taler. Nachdem die beiden auch noch zugesagt haben, Robert verschwinden zu
lassen, so dass Franz an die Baronie gelangen kann, stimmt dieser zu. Insgeheim
wollen der Schmied und sein Sohn aber auch dem Gustav helfen. Die
Zofe Ella zwingt dem Franz von Helfenstein ein Eheversprechen sowie das
schriftliche Eingeständnis des Mordes an dem Baron ab und verspricht als
Gegenleistung, ihre Beobachtungen nicht weiterzugeben. Gustav
wird zum Tode verurteilt. Sein Stolz verbietet ihm, den König um Gnade zu
ersuchen. Aber Alma, die mittlerweile an seine Unschuld glaubt, begibt sich zu
dem Monarchen. Der
Sohn des Friedhofswärters ist Schließer in dem Gefängnis, in dem Gustav
einsitzt. Während eines Besuchs der Schmiede bei dem Friedhofswärter wird
gerade das Kind einer Botenfrau beerdigt. Der alte Wolf entwendet die Leiche und
tauscht sie später gegen den kleinen Robert aus. Dann stecken er und sein Sohn
das Schloss in Brand - die Leiche des Kindes wird als die Roberts identifiziert. Alma
kann beim König Gnade für Gustav finden - muss sich aber auch schwere Vorwürfe
gefallen lassen. Geknickt reist sie nach Hause, um hier den neuerlichen
Schicksalsschlag zu erfahren - sie sieht dies als Strafe für ihr anfängliches
Misstrauen gegen ihren Milchbruder an. Die
Schmiede beschließen, Gustav bei seiner Überführung in das Zuchthaus zu
befreien - die Flucht gelingt. Alma selbst will die Förstersleute informieren,
da man annimmt, dass sich Gustav auf seiner Flucht zuerst an seine Eltern wenden
wird. Auf dem Weg dorthin begegnet sie einem Fremden - selbst sie erkennt Gustav
in seiner Verkleidung nicht. Bei dem Förster aber erfährt sie dann, dass es Gustav
gewesen ist und er ihr vergeben hat. 2.
Kapitel: Das Opfer des Wüstlings O.a.
Vorgeschichte ist notwendig, um das Wesen des "Fürsten des Elends"
besser zu verstehen. (Anm.:
Der Roman wechselt ständig und relativ kurzfristig Schauplätze und Geschehen,
so dass eine halbwegs chronologische Nacherzählung unmöglich erscheint.
Deshalb sollen im folgenden - wo irgend möglich - die einzelnen Ereignisse im
Zusammenhang berichtet werden.) 20
Jahre später. Es ist kurz vor Weihnachten. Bittere Not herrscht bei vielen
Bewohnern der Residenzstadt. Zwei
geheimnisvolle Personen versuchen, die Bewohner ihren Zwecken entsprechend zu
beeinflussen: Da ist einmal der "Hauptmann", der in verschiedenen
Gestalten auftritt. Er leitet eine straff organisierte Verbrecherbande und will
aus dem Elend der Leute seinen Nutzen ziehen. Ihm
gegenüber steht der Fürst des Elendes, der - ebenfalls in ständig wechselnder
Maske - das Leid zu lindern versucht und dem Hauptmann das Handwerk legen will. Franz
von Helfenstein ist mittlerweile mit Ella verheiratet: das damalige Verbrechen
hat eine - von beiden ungeliebte - Zweckgemeinschaft entstehen lassen, in der
jeder seine eigenen Interessen umsetzen will. Hart und ungerecht sind sie gegen
die von ihnen abhängigen Menschen, deren Not ist oftmals Sinn der
Grausamkeiten. Man erfährt relativ schnell, dass Franz und der geheimnisvolle
Hauptmann ein und dieselbe Person sind. Eine würdige
Hilfe bei seinen verschiedenen Aktionen hat Franz in August Seidelmann, dem
Vorsitzenden einer frommen Sekte. Dieser fungiert als Mieteintreiber der vielen
Häuser, die Franz sein eigen nennt. Er verwaltet auch die Armenkasse.
In
einem der Häuser wohnt der verarmte Schneider Bertram. Ein etwa 20jähriger
Stiefsohn namens Robert, eine Tochter von ca. 18 Jahren sowie mehrere
Kleinkinder sind zu ernähren. Auf das Mädchen, Marie, hat Franz von
Helfenstein ein Auge geworfen. Um seine Ziele bei Marie zu erreichen, will Franz
über Seidelmann eine "unsittliche" Liaison zwischen Robert und dem Mädchen
feststellen lassen. Obwohl die Bertrams Hunger leiden und frieren müssen,
besteht Seidelmann auf sofortiger Zahlung des Mietzinses. Marie
liebt den Mechaniker Wilhelm Fels, der mit seiner blinden Mutter im gleichen
Haus lebt. Wilhelm, ein fleißiger Arbeiter, hat von einem Engländer einen
Auftrag für eine Maschine erhalten. Mit dem Erlös aus derselben hofft er, ihre
Not zu lindern und Marie heiraten zu können. Da er aber kein Geld hat, das
Material zu kaufen - er muss eine Schuld seines Vaters abzahlen -,
"borgt" er sich dieses bei seinem Arbeitgeber, in der Absicht, später
das Geld zurückzuzahlen. Eine
weitere Familie wohnt in dem Haus, nämlich ein Holzhacker mit Frau und zwei
Kindern. Durch einen Unfall ist es ihm nicht möglich, für seine kranke Frau
und die Kinder den Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Geldgeschenk von Alma von
Helfenstein an die Kinder bringt eine Anzeige wegen Bettelei ein. Die Eltern
wissen sich nicht mehr zu helfen und geben ihren hübschen Buben für 10 Taler
an Seidelmann, welcher ihn jedoch sofort für 120 Taler an einen Zirkus
weiterverkauft. Alma
ist immer noch unverheiratet. Sie ist das einzige Hindernis, das Franz noch als
Alleinverwalter der Baronie im Wege steht. Deshalb soll sie sterben. Franz hat
vier Verbrecher - unter ihnen der Riese Bormann - angeheuert, Alma zuerst zu
vergewaltigen und sie dann zu töten. Der Riese selbst sitzt wegen Diebstahls
bei dem Juden Levi im Gefängnis ein. Durch Bestechung des Schließers kann er
jedoch für einige Stunden "beurlaubt" werden - die neuerliche Tat
soll als Alibi dienen: Wenn der Riese im Gefängnis sitzt, kann er den Überfall
auf die Baronesse Alma ja nicht begangen haben. Sein vermutlicher Doppelgänger
ist dann auch für den Diebstahl bei dem Juden verantwortlich, Bormann muss
freigelassen werden. In der
Residenz hat ein reicher Fürst aus Indien Wohnung bezogen. Sein zurückhaltendes
Wesen macht ihn für alle Mitglieder des Adels interessant, Umgang mit ihm ist
das Ziel aller. Er jedoch ist Geheimpolizist, mit umfangreichen Vollmachten des
Polizeiministers ausgestattet. Auch seine Diener Anton und Adolf sind
ausgesuchte Polizisten. Kontakt
mit Franz von Helfenstein - ohne ihn jedoch zu kennen - erhält der Fürst von
Befour, als er einem jungen Mädchen, der Tochter des Wachtmeisters Landrock,
dem seinerzeit Gustav Brandt entsprungen ist, zur Seite steht, weil der Baron
diese verführen will. Der Fürst
von Befour erfährt über einen Gewährsmann in der Bande des Hauptmannes von
dem geplanten Überfall auf Alma und eilt ihr zur Hilfe. Der Anschlag misslingt,
die Verbrecher werden eingesperrt. Als Referenz für sein Auftreten zum Schutze
der Baronesse führt Befour Gustav Brandt an, der bei ihm in Indien als
Verwalter seiner Güter tätig sei. Man kommt überein, gemeinsam nach Beweisen
für Gustavs Unschuld zu suchen. Robert
verfasst als "Hadschi Omanah" Gedichte, die beim Publikum sehr gut
ankommen. Obwohl ein erster Band mittlerweile verkauft ist, erhält er von
seinem Verleger nur einen Hungerlohn. Da auch Marie für ihre Handarbeit von
Ella nicht den versprochenen Lohn bekommt, hat die Familie kein Geld, die
Forderungen Seidelmanns zu bezahlen. In seiner Not entschließt sich Robert, ein
Kettchen mit den Initialen "R.v.H.", dem einzigen Hinweis auf seine
Vergangenheit, bei dem Juden Levi zu versetzen. Dessen Tochter Judith erkennt in
Robert ihren Lieblingsdichter Hadschi Omanah und hilft ihm. Auf Grund seiner
Kette vermutet man bei ihm sogar adlige Abstammung: Als Schwiegersohn wäre er
der Familie Levi herzlich willkommen. Bei
einem Ball im Hause des Oberst von Hellenbach, dem Bruder des vor 20 Jahren
ermordeten Hauptmannes, lernt Befour die Tochter des Hauses, Fanny, kennen.
Diese ist Robert Bertrams große Liebe, ihr widmet er seine Gedichte. Von seinem
Zimmerfenster aus kann er sie jeden Abend sehen. Da der
Anschlag auf Alma nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, beschließt der
Hauptmann einen zweiten Überfall. Diesmal soll der wieder
"beurlaubte" Riese Bormann bei Fanny einbrechen. Befour erfährt auch
hier wieder von der bevorstehenden Tat und schaltet die Polizei ein. Doch bevor
diese eintrifft, mischt sich Robert, der, soeben nach Hause gekommen, von seinem
Fenster aus die Tat beobachtet hat, ein und versucht den Riesen von seinem Tun
abzuhalten. Die eintreffende Polizei hält Robert jedoch für einen Komplizen
des Riesen und überwältigt ihn, indem sie ihn niederschlägt. Die
Nachricht von Roberts Verhaftung tötet seinen kranken Vater. Die nun
elternlosen Kinder kommen in ein Waisenhaus, Marie erhält Seidelmann als
Vormund und soll im Haus von Franz von Helfenstein eine "Anstellung"
als dessen Mätresse erhalten. Auch
Wilhelm Fels wird eingesperrt, weil der Engländer, niemand anders als der
Hauptmann, von Marie erfahren hat, dass das Material zu der Maschine gestohlen
ist, und ihn deshalb anzeigte. Diese Nachricht bringt Wilhelms Mutter um den
Verstand - sie muss in eine Irrenanstalt. Mit
der Zusage, als Richter Ihren Geliebten Wilhelm Fels sowie ihren Bruder Robert
freizugeben, erreicht Franz von Helfenstein, dass sich Marie, immer noch unter
Schock über die vergangenen Ereignisse, diesem hingibt. Ihre willenlose Art
widert Franz jedoch an, so dass er sie anderntags durch August Seidelmann in ein
Bordell bringen lässt. Der Fürst
von Befour vermutet in Franz von Helfenstein den geheimnisvollen Hauptmann. Um
an ihn heranzukommen, heuchelt er Ella gegenüber Liebe - was direkt erwidert
wird. Als Franz davon erfährt, hofft er, aus dieser Verbindung Kapital schlagen
zu können. Auch
August Seidelmann ist in leidenschaftlicher Liebe zu Ella entbrannt - er will
ihr sogar, wenn es sein muss, gegen ihren Mann beiseite stehen, in der Hoffnung,
so ihre Liebe zu erringen. Robert,
von Bormann aus Wut über den verpatzten Coup als Komplize denunziert und von
Seidelmann ob des Geldes, das er von Judith erhalten hat, als Dieb belastet, ist
mittlerweile auf Grund des Schlages wahnsinnig geworden. Auch der Anblick seines
toten Vaters vermag seinen Geist nicht in die Wirklichkeit zurückzuholen. Marie
wird ebenfalls verhört. Doch auch sie vermag kein Licht in das Dunkel zu
bringen. Da sie von Wilhelms Unterschlagung wusste, landet auch sie im Gefängnis. Als
Judith von Roberts Verhaftung erfährt, will sie ihn entlasten - war er doch während
des Überfalls bei ihr auf Besuch. Aus Angst vor dem Hauptmann hält sie ihr
Vater jedoch zurück. Der Fürst
von Befour - es ist niemand anders als Gustav Brandt, der in verschiedenen
Masken auch als Fürst des Elends auftritt - liest ebenfalls von der Verhaftung.
Sein Ziel ist es, dem Hauptmann das Handwerk zu legen; einen weiteren
Verbrecher, den Waldkönig, will er ebenfalls hinter Schloss und Riegel bringen.
Über seine Diener dringt er in das Umfeld des Barons ein: Anton hat ein
Techtelmechtel mit Ella´s Zofe, Adolf, "unzufrieden" mit seinem
Arbeitgeber, "will" der Schwiegersohn eines seines Amtes enthobenen
Apothekers werden. Von diesem Apotheker besorgt der Hauptmann ein Gift, dessen
Wirkung den Geist verwirren soll. Der Bruder des Riesen verabreicht diesem das
Mittel in einem Schnaps - Bormann soll als geistesgestört aus dem Gefängnis
entlassen werden. Adolf
und der Hauptmann lernen sich kennen. Letzterer will über ersteren Zugang zu
den Gemächern des Fürsten, auf den ein Überfall geplant ist, erlangen. Doch
Befour erahnt diese Absicht. Bei einem abgesprochenen Besuch bietet er Ella
Gelegenheit, seine Reichtümer kennen zu lernen. Diese entwendet - genau wie von
Befour geplant - dabei einige Edelsteine. Nach ihrem Weggang wird der gesamte
Schatz des Fürsten gegen Imitate ausgetauscht. Der Überfall findet statt,
Franzens Alibi dabei ist so gut, dass Befour vorerst Abstand von seinem Verdacht
nimmt. Die Edelsteine werden bei Ella gefunden - Befour, als Polizist
verkleidet, will jedoch von einer Anzeige absehen, wenn Ella in eine
Irrenanstalt geht. Franz geht gegen den Widerstand seiner Frau darauf ein, hofft
er doch auf diese Art seine Mitwisserin vergangener Taten beseitigen zu können.
Er besorgt sich bei dem Apotheker ein Mittel, das zuerst wahnsinnig macht, aber
später zum Tode führt. Bei
dem Oberst trifft Befour auf den Gerichtassessor Schubert, der die
Untersuchungen im Fall "Fanny von Hellenbach" leitet. Nach eingehender
Besprechung der Angelegenheit kommt man zu der Überzeugung, dass Robert
unschuldig sei - in seinen, auch von Fanny hochgeschätzten Gedichten, erkennt
man das Mädchen als das große Vorbild des Dichters und vermutet in seinem
Eingreifen eine Aktion, dem geliebten Wesen bei dem Überfall beizustehen.
Deshalb bittet Befour Fanny, ihn bei der Beerdigung von Roberts Vater zu
begleiten. Ella
erfährt von dem Fürsten, dass bei dem Überfall nur falscher Schmuck erbeutet
worden sei, auch dass er seine Edelsteine wieder von dem Fürsten des Elends,
einem Geheimpolizisten aus der Residenz,
zurückerhalten habe. Für Franz sind dies Hinweise, mit denen er hofft, den Fürsten
den Elends zu entlarven. (2.
Buch) Bei
der Beerdigung des Schneiders Bertram erhellt sich Roberts getrübter Geist für
kurze Zeit, als er sowohl Fanny von Hellenbach als auch Judith Levi erblickt.
Nachforschungen des Fürsten bestätigen dann, dass es sich bei dem Kranken tatsächlich
um den beliebten Dichter handelt. Die
Aussagen von Judith und dem Riesen Bormann sollen Robert entlasten. Um den
Riesen zur Wahrheit zu bewegen, erlaubt man ihm den Besuch seiner Frau und
seines kleinen Sohnes. Fanny bietet der armen Frau zudem Arbeit an. Obwohl
Bormann schon durch das erhaltene Gift angegriffen ist, kann er noch Roberts
Unschuld zu Protokoll geben. Auch Judith sagt für Robert aus - lediglich die
Kette wird nicht erwähnt, da der alte Levi immer noch hofft, einmal einen
adligen Schwiegersohn zu bekommen. Robert
wird entlassen und kommt in ein Krankenhaus, wo sein Wahn, der auf den bei der
Verhaftung erhaltenen Schlag zurückzuführen ist, geheilt werden kann. Auch
Marie kommt wieder aus dem Gefängnis frei und wird von Seidelmann in das
Bordell zurückgebracht, wo sie mit der Zeit sogar Spaß an ihrer
"Arbeit" bekommt. Ella
hat von Franz das Gift erhalten und liegt völlig lethargisch danieder. Von dem
Apotheker hat sich Befour jedoch das Mittel sowie das entsprechende Gegenmittel
besorgen können. Im
Hause derer von Hellenbach widerfährt Robert am Weihnachtsfest endlich
Genugtuung: Er wird als Dichter anerkannt, sein Verleger hat - auf Betreiben des
Fürsten - das Honorar richtig ab= gerechnet. Der nicht zu der Feierlichkeit
geladene Franz von Helfenstein provoziert Robert, wird von diesem aber scharf in
seine Schranken gewiesen. Jeder erwartet nun eine Forderung zum Duell, jedoch
erst auf von Hellenbachs Drohung, ihn zu entehren, entschließt sich der Baron
hierzu. Judith
beobachtet argwöhnig das freundliche Verhalten des Obersten und seiner Familie
gegenüber Robert. Eifersüchtig beschließt sie, wenn sie den Dichter schon
nicht für sich haben kann, doch zu verhindern, dass seine wahre Identität
bekannt wird: Sie lässt von der Kette ein abgeändertes Duplikat anfertigen,
das sie Robert, als er das Teil einlösen will, auch aushändigt. Robert
und seine kleinen Stiefgeschwister sollen bei dem alten Förster Brandt und
seiner Frau ein Unterkommen finden, Robert soll sogar studieren. Lediglich Marie
ist nirgendwo aufzufinden. Adolf
hat den geheimen Unterschlupf des Hauptmannes entdeckt, wurde aber dabei
beobachtet. Daraufhin beschließt der Baron, seine Tätigkeit als Hauptmann
vorerst einzustellen, dafür aber seine Aktivitäten als Waldkönig zu verstärken.
Hierzu bedarf er der Unterstützung von Seidelmanns Bruder und dessen Sohn
Fritz. Da der
kleine Sohn des Holzhackers im Zirkus einen Unfall hatte, bei dem er sich die
Beine brach, ist er für den Zirkusdirektor unbrauchbar geworden. Aus diesem
Grunde wird er an den Bruder des Riesen Bormann verkauft. Dieser will ihn zum
"Kautschukmann", das ist eine äußerst gelenkige Person, ausbilden. Bei
dem Weihnachtsbesuch bei dem Obersten, bei dem auch Alma anwesend war, fiel
allen die Ähnlichkeit Roberts mit der Baronesse auf. Als später die Rede auch
auf die Kette kommt, vermutet man in Robert den bei dem Schlossbrand vor 20
Jahren angeblich verbrannten Bruder von Alma. Die Kette wird als Fälschung
erkannt, man begibt sich zu dem Juden. Hubert
Dörrenbächer |
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