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5.
Abteilung: Die Sklaven der Ehre 1.
Kapitel: Krachende Stammbäume Der
Hauptmann beauftragt seinen Leutnant, den Polizeiagenten Bauer, die beiden
Schmiede sowie binnen drei Tagen Robert Bertram zu erschießen. Der Fürst und
Ella sollen bei einem Raubzug sterben, weswegen der Goldschmied Simeon den
Auftrag erhält, noch einmal bei Befour nach Ella´s Verbleib zu forschen. Erst
nachdem sich Gustav Brandt an dem Verhör des alten Schmiedes beteiligt, gibt
dieser zu, dass Gustav an der Ermordung des Hauptmann von Hellenbach unschuldig
sei. Sein Sohn bestätigt dieses. Um sie zu weiteren Aussagen zu bewegen, lässt
Gustav dem Agenten Bauer die Zellennummern der Beiden zukommen. Auch Simeon erhält
Einblick in die Gemächer des Fürsten, kann sogar Ella sehen, nachdem er
zugegeben hat, seinerzeit im Auftrag Levi´s Roberts Kette gefälscht zu haben.
Der Schlosser in des Hauptmanns Bande besorgt diesem verschiedene Nachschlüssel,
versäumt aber nicht, seinem Versprechen getreu, dem Fürsten von Befour von dem
für den gleichen Abend geplanten Überfall auf Ellen Starton zu berichten. Im
Keller des Apothekers Horn verhandelt der Hauptmann mit dem Akrobaten Bormann:
Sollte er gefangen werden, so ist es Bormanns Aufgabe, ihn wieder frei zu
machen. Dazu erhält er ein Duplikat des Gefängnisschlüssels. Bis dahin
quartiert sich der Akrobat bei dem Falschmünzer Wunderlich, den er von früher
her kennt, ein. Bauer
wird beim Versuch, die Schmiede zu erschießen, verhaftet. Daraufhin beschließen
diese, ein volles Geständnis abzulegen. In
einem Versteck, das Anton im Versammlungsraum der Gaunerbande eingerichtet hat,
können dieser und Befour die Absichten der Bande belauschen: Die gesamte
Mannschaft wird bei dem Überfall auf den Fürsten eingesetzt, seine Ermordung
will Franz aber selbst in die Hand nehmen. Der Plan misslingt. Im Zimmer des Fürsten
findet Franz einen Sarg mit der Leiche seines von ihm ermordeten Cousins vor -
er bricht ohnmächtig zusammen, so groß ist der Schreck. Tatsächlich ist
Roberts - denn er lag in dem Sarg - Ähnlichkeit mit dem toten Baron Otto verblüffend. Die
ganze Bande kann inhaftiert werden. Daraufhin legt der alte Schmied ein vollständiges
Geständnis ab, hat er sich doch bisher keiner schweren Verbrechen schuldig
gemacht. Auch Ella begibt sich als Mitschuldige Franz von Helfensteins
freiwillig in Haft. Bormann
gelingt es mit Hilfe des Nachschlüssels, den Baron zu befreien. Dabei schlägt
er mit einem Hammer zwei Aufseher nieder, wovon einer direkt tot ist. In seiner
Wohnung maskiert sich der Hauptmann, um unerkannt im Hotel absteigen und dort
mit Bormann Ellens Millionen stehlen zu können. Max Holm und sein Freund, der
Paukenschläger Hauck, beobachten die zwei heimlichen Gestalten, ohne sie jedoch
zu erkennen. Zusammen mit dem Fürsten und seinen Dienern kann man die Tat
verhindern. Bormann wird verhaftet, der Baron hat den Braten aber rechtzeitig
gerochen und kann fliehen. Als man bei dem Akrobaten den blutbeschmierten Hammer
findet, eilt man, Böses ahnend, zum Gefängnis und stellt dort den Ausbruch des
Hauptmannes fest. Während Befour sich um dessen weitere Verfolgung kümmert, können
Ellen Starton und Dr. Max Holm sich endlich ihre Liebe gestehen. Von
Polizei und Nachtwächtern gehetzt, gelangt Franz von Helfenstein an das Haus
des Falschmünzers. Dort wird er Zeuge, wie Leutnant von Scharfenberg wieder Blüten
gegen gute Noten in Empfang nimmt. Der Hauptmann nutzt die Chance, die sich ihm
hier bietet: Wunderlich muss ihm eine größere Menge Falschgeld für seine
Flucht zur Verfügung stellen, der Leutnant mit ihm die Kleider tauschen. Als
Offizier verkleidet, verlässt der Baron die Stadt. Aber Max, von seinem Gespräch
mit Ellen aufgewühlt, konnte nicht schlafen und kann bei einem Spaziergang zufälligerweise
Zeuge der Aktion bei Wunderlich werden. Zusammen mit dem Fürsten des Elends
begibt er sich zu Bruno´s Haus. Dort finden sie die Kleider des Hauptmannes;
Bruno selbst ist wieder an den Spieltisch gegangen. Als ihn der Fürst dort
aufsucht und ihm sein Verhalten vorwirft, reagiert der Leutnant ziemlich überheblich,
versucht aber anschließend, Wunderlich zu warnen und alle Beweisstücke zu
beseitigen. Beim Versuch, die Druckplatten der 50-Guldenscheine verschwinden zu
lassen, werden die beiden verhaftet. Befour
und Max folgen der Spur des flüchtigen Hauptmannes. In einem kleinen Dorf nahe
der Grenze haben sie ihn fast ereilt. Doch die Dummheit zweier Polizisten, denen
der Flüchtige weisgemacht hat, selbst zu den Verfolgern zu gehören, vereitelt
das Vorhaben. Weiter geht die Verfolgung. Baron Franz von Helfenstein gelangt zu
Major von Scharfenberg, dem Vater des inhaftierten Leutnants. Dieser muss ihm -
obwohl er in dem Baron den Verderber seines Sohnes erkennt - mit Zivilkleidung
aushelfen; als Druckmittel benutzt Franz die kriminelle Situation des Leutnants.
Dann flieht Franz weiter - Befour und Max können nur in Erfahrung bringen,
welche Kleidung er jetzt benutzt. Durch
die erhaltenen Nachrichten verwirrt, will der Major nach der Residenz, seinen
Sohn zu retten. Dieser wurde auf Ehrenwort noch einmal nach seiner Wohnung
verbracht. Dort legt er ein schriftliches Geständnis ab - und erschießt sich
sodann. Als der Vater dies erfährt, bricht auch er tot zusammen. 2.
Kapitel: Gottes Strafgericht Hoch
oben in den Bergen wohnt der Kohlenbrenner Hendschel mit seiner Frau. Er hat zur
Zeit Besuch von seinem Vetter, dem Wagner aus Obersdorf sowie einem Fremden, in
dem der Köhler den Hauptmann vermutet. Obwohl auf dessen Kopf ein hohes Lösegeld
ausgesetzt ist, will er als Gastgeber nicht zum Verräter werden. In seiner
Armut wäre er aber den fremden Besuch gerne los - anderntags ist der Hauptmann
verschwunden. Unterwegs trifft dieser einen reichen Amerikaner, Cousin der Magda
Weber, der zu seinen Verwandten nach Langenstadt unterwegs ist. Als
Forstschreiber kann sich der Hauptmann in das Vertrauen des Amerikaners
einschleichen und ihn dann über eine Klippe stürzen. Mit dessen Geld und vorzüglichen
Papieren versehen, kann er die ihn suchenden Polizisten und Grenzer überlisten.
Der Amerikaner wird schwer verletzt, aber noch lebend gefunden und als mutmaßlicher
Hauptmann in die Hütte des Köhlers geschafft. Auf
Schloss Randau erfährt Leutnant Edmund von Randau, dass sein Bruder zur Marine
will. Für ihn bedeutet das, Abschied vom Militär zu nehmen, um die elterlichen
Güter zu bewirtschaften. Er will ledig bleiben, da seine Liebe der Tochter
eines ehemaligen Zuchthäuslers, die zudem in einem Bordell gearbeitet hat,
gilt. Sein Vater hat im Zug den Fürsten von Befour, der mit Petermann und
seiner Tochter Valesca zur Beerdigung der Scharfenbergs reist, kennengelernt. Er
ist von dem Charme des Mädchens so angetan, dass er einer Liaison - trotz aller
Standesunterschiede - letztendlich zustimmt. Auch Magda Weber und Dr. Alfred
Zander sind mittlerweile miteinander einig geworden. Am
Grab der beiden Scharfenbergs verzeihen Petermann und seine Tochter den
Verstorbenen alles, was diese an ihnen verbrochen haben. Als Wiedergutmachung -
und um seinem Namen wieder Ehre zu machen - adoptiert der letzte von
Scharfenberg, der Direktor des Zuchthauses, Valesca und setzt sie als
Alleinerbin ein. Da
erreicht die Gesellschaft die Nachricht, der Hauptmann sei in den Bergen
gefangen worden. Zanders Hinweis, der bei seinem zukünftigen Schwiegervater
aufgetauchte amerikanische Neffe könne eventuell der Hauptmann sein, wird
deshalb kein Glauben geschenkt: Der Baron kann sich in seiner Rolle sicher fühlen. Der Köhler
jedoch bemerkt die Verwechselung, kann sich jedoch niemandem mitteilen, um
seinen Vetter, den Wagner und ehemaligen Pascherkönig nicht zu verraten.
Deshalb begibt er sich nach Langenstadt. Befour hingegen, der sich von der
Verhaftung persönlich überzeugen will, ist ins Gebirge gereist ist. Er erkennt
den Irrtum sofort und telegrafiert mit den entsprechenden Anweisungen nach Hause
- doch der Hauptmann sitzt schon in Gewahrsam: Der Köhler ist unterwegs auf
Anton getroffen, dem er Alles mitgeteilt hat, so dass man den wirklichen
Hauptmann wieder fangen konnte. Jetzt endlich kann man hoffen, Aufschluss über
alle Straftaten zu erhalten. (6.
Buch) Auf
die Ergreifung des Hauptmannes waren 15000 Gulden ausgesetzt. Das Geld soll den
beiden Köhlersleuten nun ausgezahlt werden. In ihrem besten, aber immerhin
schon über fünfzig Jahre alten Staat erregen sie in der Residenz ziemlich viel
Aufsehen: Beim Versuch, bei einem Verwandten, dem "Kunstmaler und
Ballettmeister" Quartier zu beziehen, werden sie verhaftet. Beim Fürsten
von Befour sowie dem Oberlandesgerichtsrat erregen ihre mitgebrachten Geschenke
- ein vertrockneter Käse sowie uralte, steinhart getrocknete Wildäpfel - dies
wurde von dem Arzt ihres Heimatdorfes, einem Verwandten des Gerichtsrates
veranlasst - allgemeine Heiterkeit. Nach
Erhalt der Belohnung beziehen sie endlich Quartier bei einem weiteren
Verwandten, dem ehemaligen Amtswachtmeister Landrock. Hier treffen sie auch
wieder auf Anton, der sich in Landrocks Tochter Anna - sie ist das Mädchen, das
Baron Franz seinerzeit verführen wollte und das dann vom Fürsten von Befour
gerettet wurde - verliebt hat. Sein derzeitiger Auftrag lautet, zu erforschen,
wer der kleine Junge war, der durch die Brutalität des Akrobaten Bormann zu
Tode kam. Er erfährt, dass Landrocks Nachbar Schubert damals seinen Sohn an den
frommen Seidelmann verkauft hat, seine weiteren Nachforschungen bestätigen dann
diesen ersten Hinweis. Nur von Seidelmann kann er nichts erfahren - er liegt
immer noch durch den von Petermann im Haus der Melitta erhaltenen Schlag wie betäubt
danieder. Anton stellt aber fest, dass es sich nur um eine Verstellung handelt. Der
inhaftierte Apotheker Horn hat sich zu Seidelmann ins Krankenrevier verlegen
lassen. Mit einem seiner Mittel wollen sie sich als "gestorben" ins
Leichenhaus schaffen lassen und von dort fliehen. Der Anstaltsarzt testiert dann
tatsächlich ihren Tot, Befour jedoch mutmaßt eine Betrügerei und veranlasst
Dr. Zander, eine Untersuchung anzustellen. Der junge Arzt hat mittlerweile schon
wahre Wunder bewirkt: Holms gelähmter Vater ist fast geheilt, auch Maxens Hand
ist beinahe wieder hergestellt. Auch der Frau des Theaterdieners Werner konnte
er helfen: Ihr Gesichtskrebs war lediglich ein Flechte, die er wirksam bekämpfen
konnte. Auch der Mutter von Wilhelm Fels kann er das Augenlicht zurückgeben und
sie, nachdem sie ihren Sohn und dessen Geliebte Marie Bertram erkannt hat, von
ihrem Wahn befreien. Dank
Befours Vermittlung hat Wilhelm jetzt eine Anstellung bei einem Meister
gefunden. Max Holm und Ellen Starton wollen sich verloben - der Fürst stellt
ihnen hierzu sein Haus zur Verfügung. Auch dem ehemaligen Theaterdiener Werner
hilft der Fürst, indem er ihm die Position eines Kassierer im Residenztheater -
das mittlerweile unter neuer Leitung steht - verschafft. Ebenso wie der
ehemalige Theaterdirektor sind auch alle anderen Personen, die am Komplott gegen
Ellen Starton sowie der Verführung von Werners Tochter Emilie beteiligt waren,
entlassen bzw. in Haft. Leda`s Geständnis hat Laura Werner vollständig
rehabilitiert. Der Polizist Adolf bekommt seine heimlich Angebetete, nämlich
Emilie Werner, Anton Landrocks Tochter Anna. Die
"Leichen" des Apothekers und des frommen Schusters werden in den
Keller des Gefängnisses verbracht, wo sie alsbald aufwachen. Von hier gelingt
ihnen die Flucht. Als Befour und Dr. Zander eintreffen - seine Untersuchung hat
des Fürsten Theorie bestätigt - können sie nur noch die Verfolgung aufnehmen.
Die Spur der Flüchtigen verliert sich in des Apothekers Haus, dessen Frau und
die Tochter Jette werden verhaftet. Tage
später: Förster Wunderlich und seine Frau sind auf dem Nachhauseweg von der
Hochzeit Eduard Hausers mit seiner Angelika. Da sehen sie zwei Personen, in
denen der Förster die flüchtigen Horn und Seidelmann erkennt. Mit Hilfe des
Musterzeichners Wilhelmi und des ehemaligen Hundejungen Schulze kann er die
Beiden verhaften. Da er auf die ausgesetzte Belohnung zugunsten seiner Helfer
verzichten will, wird Wunderlich als Oberförster bei dem Fürsten von Befour
angestellt. Endlich
sind alle Verbrecher in Haft. Der Prozess beginnt - über seinen Verlauf wird
jedoch weitgehend Stillschweigen gewahrt. Nach
einem Theaterbesuch versucht die eifersüchtige Judith Levi einen Säureanschlag
auf Fanny von Hellenbach. Robert kann den Angriff abwehren - Fanny gesteht ihrem
Retter ihre Liebe. Auch Oberst von Hellenbach ist - nach anfänglichen Bedenken
wegen der Standesunterschiede - schließlich für eine Verbindung, wenn Robert
sich einen festen Platz im Leben erkämpft hat. Lediglich Befour spricht gegen
die Liaison: Fanny solle doch besser den wiedergefundenen Erben von Helfenstein
zum Manne wählen. Zu aller Erstaunen willigt das Mädchen sofort ein. Der
alte Wolf wiederholt sein früheres Geständnis und nimmt alle Schuld auf sich,
um seinen Sohn zu entlasten. Der Baron leugnet weiterhin jede Teilnahme an den
lange zurückliegenden Helfensteiner Ereignissen. Bei einem gemeinsamen Verhör
ergreift ihn deshalb der Schmied und springt mit ihm aus dem Fenster des
Gerichtssaales im vierten Stock. Der Schmied stürzt sich dabei zu Tode, Franz
von Helfenstein bleibt mit seinen gefesselten Händen an einem Haken hängen.
Der Ruck ist so groß, dass ihm beide Arme aus den Gelenken gerissen werden. Fanny
hat den Fürsten durchschaut und ist deshalb sofort auf sein Ansinnen, Robert
Bertram zugunsten des Helfensteinschen Erben einen Korb zu geben, eingegangen -
sind beide doch ein und dieselbe Person. Auch Alma kann nun endlich ihren
wiedergefundenen Bruder in die Arme schließen. 3.
Kapitel: Ende gut, alles gut Oberleutnant
von Hagenau hat seinen Reichtum beim Spiel verloren. Von seinen ehemaligen
"Freunden" bietet ihm lediglich Edmund von Randau finanzielle Hilfe
an. Daraufhin erzählt der Kranich, sein Leben grundsätzlich ändern zu wollen:
Er habe sich verliebt und wolle heiraten - eine Bürgerliche. Ein Bild der
Angebeteten, das Hagenau verliert, zeigt Edmund, dass es sich bei dem Mädchen
um Hilda Holm handelt. Er lässt seinen Freund jedoch im Ungewissen, gibt ihm
lediglich den Auftrag, bei seiner Heimfahrt in Reitzenhain eine Bekannte von ihm
zu grüßen, die dort vorrübergehend mit ihrem genesenden Vater zur Kur weilt -
eben Hilda. Zu
Hause muss Walther von Hagenau erfahren, dass seine Familie ihren Reichtum durch
falsche Spekulationen verloren hat. Nur eine reiche Heirat kann hier noch
Rettung bringen. Als Frau für den Oberleutnant bietet sich Theodolinde von
Tannenstein an, deren Familie hoffen kann, als Stammlinie derer von Helfenstein
nach einer Verurteilung von Franz auch deren Besitz erben zu können. Der
Freiherr selbst - auch er hat zur Bande des Hauptmannes gehört - ist über das
Auftauchen eines echten Erben erbost. Da erscheint Hilfe in der Not: Der
Goldschmied Simeon hat die Kette Roberts nicht nur einmal, sondern gleich
zweimal gefälscht. Beide Duplikate hat er an den Juden Levi weitergegeben, die
echte Kette aber zurückbehalten - jetzt bietet er sie dem Freiherrn von
Tannenstein für 50000 Gulden an. Um Roberts Ansprüche jedoch vollständig
wiederlegen zu können, werden auch seine Kinderkleider, die in der
Asservatenkammer des Gerichtes aufbewahrt werden, benötigt. Simeons Tochter,
die bei dem Staatsanwalt angestellt ist, kann die Schlüssel des Gerichtsgebäudes
besorgen. Ein möglicher Ersatz für Robert ist in Theodolindes blödem Bruder
schnell gefunden. Lediglich die 50000 Gulden fehlen, um den Juden auszubezahlen:
Auch die von Tannensteins sind hoffnungslos verschuldet und hoffen über eine
Verbindung mit den mutmaßlich reichen Hagenaus wieder zu Geld zu kommen. Hier
soll der alte Einsiedler Winter, der hoffnungslos in Theodolinde verliebt ist,
Abhilfe schaffen. Er ist reich und stellt ihr auf ihr Versprechen hin, ihn
heiraten zu wollen, 25000 Gulden zur Verfügung. Die
Polizisten Anton und Adolf sind mit ihren Bräuten Anna Landrock und Emilie
Werner sowie deren Schwester Laura auf einer Tanzveranstaltung. Ella von
Helfensteins ehemalige Zofe Hulda Neumann, der Anton Liebe heuchelte, um so an
den Hauptmann heranzukommen, sowie Jette Horn (wieso ist sie aus dem Gefängnis
frei?), die dem Adolf als Kontakt zu dem Apotheker diente, beobachten die
Paare und schmieden Rachepläne. Hierzu kommt ihnen der Goldschmied August
Mehnert, der von seinem ehemaligen Chef Simeon das Geschäft übernommen hat,
gerade recht. Für eine Liebschaft mit Hulda ist er bereit, die Mädchen zu
unterstützen: Man will Ella`s Schmuck stehlen und den Diebstahl dann mit seiner
Hilfe den Polizisten in die Schuhe schieben. Der Paukenschläger Hauck bekommt
aber einige Wortfetzen dieses Komplottes mit und wähnt seine Angebetete Laura
Werner in Gefahr. Er verfolgt das Trio und kann dabei auch beobachten, wie der
Freiherr von Tannenstein nebst Tochter (in Männerkleidung) und dem Juden Simeon
das Gerichtsgebäude verlässt. Doch dann wird er entdeckt und von Simeon
niedergeschlagen; er verliert die Besinnung. Nach
anfänglichem Gedächtnisschwund gelingt es dem Paukenschläger jedoch bald
wieder, sich an das Vergangene zu erinnern und zusammen mit Adolfs Hilfe den
geplanten Komplott gegen die Polizisten aufzudecken. Jette ist geständig, als
sie sieht, dass sie betrogen wurde und der ihr zugedachte Anteil an dem Raub aus
falschem Schmuck besteht. Betrügen
wollen auch die Tannensteins ihren Komplizen Simeon: Da ihnen der Rest des
Geldes fehlt, wollen sie ihn, sobald er Roberts Kleider besorgt hat, um diese
Summe prellen und ihm auch die Anzahlung wieder abjagen. Hierzu bieten sie ihm,
der ja steckbrieflich gesucht wird, ihr Schloss als Asyl an. Robert
Bertram wird unbemerkt Zeuge, wie Theodolinde nach dem Besuch des Gerichtsgebäudes
ihre Männerkleidung wieder ablegt. Aus dem Gespräch mit ihrem Vater kann er
das gegen ihn geplante Komplott erlauschen. Dr. Max Holm hat die Schlüsselübergabe
zwischen Simeon und seiner Tochter beobachtet. Gemeinsam wollen Robert und Max
nun die Tannensteiner überführen. In Grünbach steigen sie in das Schloss ein,
werden aber von Winter beobachtet. Dieser bietet sich an, für die Hand
Theodolindes die Lauscher als Einbrecher zu erschießen. Der Versuch misslingt
jedoch, da Hagenau, Ellen Starton und Hilda Holm, denen das Ausbleiben von Max
und Robert zu lange dauerte, darüber hinzukommen und das Attentat vereiteln können.
Simeon kann festgesetzt werden, Theodolinde und ihr Vater fliehen mit dem
Einsiedler nach dessen Wohnturm. Max und Robert folgen den Flüchtigen, Hagenau,
der bei der Vereitelung des Anschlages verletzt wurde, bleibt in der Pflege der
Frauen zurück. Im
Turm werden Max und Robert Zeuge, wie Vater und Tochter den Einsiedler ermorden
wollen, um an dessen Geld zu kommen. Max erschießt den Freiherrn, Theodolinde
bricht zusammen. Der schwerverletzte Winter verlangt nach seinem letzten
Verwandten, dem Paukenschläger Hauck. Dank
Hilda Holms Hilfe kann Walther von Hagenau schnell wieder genesen. Er erkennt
ihre Liebe und erklärt seinem Vater, keinesfalls wegen Geld heiraten, sondern
seinem Herzen folgen zu wollen. Der Alte stimmt zu. Als dann Max erklärt,
seiner Schwester eine große Mitgift mitgeben zu können - sein in Amerika
verloren gegangener Besitz ist wieder aufgetaucht - gibt es keine Einwände mehr
gegen eine Verbindung. Auch
Hauck kommt zu Geld: Sein Onkel, der Einsiedler Winter, durch dessen Schuld
Haucks Eltern verarmt sind, bereut und vermacht dem Paukenschläger sein Vermögen.
Endlich kann auch er sich mit Laura, deren Vergangenheit ihm nicht das Geringste
ausmacht, verloben. ------- Die
verschiedenen Prozesse laufen über Monate. Robert
wird rehabilitiert, Gustav Brandt nimmt seinen Namen wieder an und gibt Land und
Titel von Befour für viel Geld an Frankreich zurück. Baron
Franz wird zum Tod durch den Strang verurteilt - wimmernd vor Angst und
Schmerzen wird er öffentlich hingerichtet. Der
junge Wolf wird freigesprochen, da sein Vater alle Schuld auf sich genommen
hatte. Alle übrigen an den verschiedenen Straftaten Beteiligten erhalten mehr
oder weniger hohe Freiheitsstrafen. Der fromme Seidelmann muss gar für 20 Jahre
hinter Zuchthausmauern. Ella
erhält die Todesstrafe - da ihre Aussagen aber Licht in das Dunkel der
Geschehnisse gebracht hat, hofft man auf ihre Begnadigung. Sie zieht den Tod
jedoch vor und öffnet sich die Schlagadern. Gustav
hat das gesamte Land oberhalb Brückenau aufgekauft und hier ein Schloss - dem
abgebrannten Helfenstein genau nachgebaut - sowie ein Dorf errichten lassen. Auf
des Königs Wunsch erhalten beide den Namen Brandtenstein. In dem Ort sollen
alle dem ehemaligen Fürsten des Elends nahe stehenden Personen ein neues
Zuhause finden. Im Schloss selbst wird eine große Hochzeit gerichtet, bei der
alle Paare außer Robert und Fanny getraut werden. Gustav
selbst wird, als Wiedergutmachung für das Erlittene sowie als Dank für die
erwiesenen Dienste, vom König zum Baron Brandt von Brandtenstein ernannt und
kann endlich seine Alma heimführen. Hubert
Dörrenbächer |
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