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3. Abteilung: Die Sklaven der Schande 1. Kapitel: Ein Magdalenenhändler (Ein Magdalenenhändler ist eine Person, die Mädchen in Freudenhäuser
vermittelt. Der Name nimmt Bezug auf die Figur Maria Magdalena`s im Neuen
Testament.) Ca. sechs Wochen später: Der "Rentier" Uhland
versorgt das Haus der Frl. Melitta in Rollenburg mit jungen Damen. Als er in
einem Gasthaus die hübsche Magda Weber, die hier als Kellnerin arbeitet - sie
hat einen kranken Vater und drei jüngere Geschwister zu versorgen - trifft,
bietet er ihr eine bessere Stellung bei einer Malerin in Rollenburg an. Magda
willigt sofort ein. August Seidelmann, der das Gespräch mitbekommen hat, durchschaut
den Alten sofort. Er bietet ihm an, auch Marie Bertram, die seit den damaligen
Ereignissen völlig verstört ist und aus dem Haus der Mme Groh entfernt werden
soll, weil sie bisher alle Liebesdienste verweigert hat (vergl. hierzu die frühere
Aussage in "Das Opfer des Wüstlings"!), mitzunehmen. Auf dem Bahnhof der Residenz trifft Magda auf einen jungen Mann aus
ihrer Heimatstadt, der sich direkt zu ihr hingezogen fühlt und ihr deshalb
seine Unterstützung in Rollenburg zusagt. Es ist Dr. Zander, der eine Berufung
an die Privatirrenanstalt von Dr. Mars, in der Ella von Helfenstein eingeliefert
ist, erhalten hat. Im Zug lernen sich Zander und Franz von Helfenstein kennen.
Letzterer erhofft sich über Zander Hilfe bei seinem verbrecherischen Tun an
seiner Frau. Der Leiter der Irrenanstalt kennt den Apotheker Horn und hat von
ihm einiges erfahren. Deshalb vermutet er folgerichtig in Ella´s Zustand eine
Manipulation mit Medikamenten. Für viel Geld erkauft sich der Baron dessen
Schweigen. Er erreicht sogar, daß Dr. Mars bereit ist, bei Ella
"medizinisch riskante" Behandlungen durchzuführen. In Rollenburg will sich Franz von Helfenstein über die
Unterbringung von Marie und Magda versichern. Im gleichen Haus lebt auch Valesca
Petermann, deren Vater wegen Unterschlagung im Zuchthaus der Stadt einsitzt. Sie
war vorher bei August Seidelmann als Hausangestellte beschäftigt, wurde von
diesem aber, weil sie sich nicht von ihrem Vater lossagen wollte, dann nach hier
verkauft. Sie verweigert die von ihr erwarteten Liebesdienste und muß deshalb
viel Prügel beziehen. Petermann war bei Major von Scharfenberg als Verwalter angestellt.
Als in der Kasse dann 3000 Gulden fehlten, wurde er der Unterschlagung
bezichtigt und für fünf Jahre eingesperrt. Tatsächlich hat er nur die Tat des
Sohnes seines Arbeitgebers, Oberleutnant Bruno von Scharfenberg, gedeckt. Er hat
das fehlende Geld sogar vollständig zurückgezahlt. Wegen guter Führung soll
Petermann nun nach vier Jahren entlassen werden. Der Zuchthausdirektor, zufällig
ein Bruder des Majors, glaubt ihm seine Unschuld und sichert ihm seine Unterstützung
zu. Die Entschuldigung des Oberleutnant Bruno lehnt Petermann jedoch ab. Ein weiterer Häftling erhält am gleichen Tag seine Freiheit:
Heilmann, ein Buchbinder, der bei seinem Paten in der Firma beschäftigt war. Im
Wettbewerb um die Gunst der gleichen Frau wurde er von seinem Arbeitskollegen,
dem Sohn seines Paten, des
Diebstahls angezeigt. Das gestohlene Geld fand man bei ihm, er mußte ins
Zuchthaus. Da er seine Unschuld immer wieder in renitenter Weise beteuerte, mußte
er eine schwere Haft ertragen und wird jetzt sogar für drei Jahre unter
Polizeiaufsicht gestellt - die Aussicht auf Arbeit und Unterkunft wird hierdurch
erheblich erschwert. Am Bahnhof treffen die beiden zusammen. Von Heilmann erfährt
Petermann, daß Seidelmann das Haus der Mme Groh mit Mädchen versorgt. Da er
seine Tochter dort weiß, vermutet er das Schlimmste. Über Umwege kann er in
der Residenz erfahren, daß Wally zwar bei Mme Groh gewesen ist, aber nicht mehr
hier, sondern nach Rollenburg gebracht worden sei. Sie habe sich
ständig geweigert, Herrenbesuche zu empfangen. Heilmann, schon am Bahnhof von der Polizei kontrolliert, versucht
zuerst bei seinem Paten wieder Arbeit zu finden. Dessen Sohn hat mittlerweile
die damalige Geliebte geheiratet und von seinem Vater die Buchbinderei übernommen.
Der Alte liegt mit Schlaganfall zu Bett, von Sohn und Schwiegertochter total
vernachläßigt. Von seinem wenigen Geld erfüllt Heilmann seinem Paten dessen größten Wunsch und verschafft ihm einen guten Imbiß. Eine
alte Uhr, die er als Dank erhält, bezahlt er sogar mit zwei Gulden. Dann verläßt
er das Haus. Kurz darauf stirbt der Alte. Sein Sohn findet das Geld, steckt es
ein. Da er dabei die Uhr vermißt, zeigt er Heilmann des Diebstahls an. Die Uhr
wird bei jenem gefunden, er muß wieder ins Gefängnis. Auch Wilhelm Fels ist freigekommen. In einem Lokal trifft er sich
mit Robert Bertram. Ihr Gespräch, das sich mit den Ereignissen der letzten
sechs Wochen befaßt, wird von einem Fremden mitgehört. Dieser stellt sich als
Schwede vor, der im Auftrag eines Grafenhauses unterwegs sei, um den Verbleib
eines in dieser Gegend vor etwa 20 Jahren verschwundenen Knaben, Robert von
Holmström, zu erforschen. Robert erzählt nun seine Geschichte, auch erwähnt
er die Tatsache, daß seine Kette jetzt ein "u" statt des vorherigen
"v" zwischen den Initialen aufzuweisen hat. Der "Fremde", es
ist niemand anders als der Hauptmann, kann daraus erahnen, daß die echte Kette
im Besitz des Juden Levi sein muß. Um die beiden vorerst aus den Füßen zu
haben, gibt er ihnen einen Hinweis auf den Verbleib von Marie. Bei dem Juden erhält
er den Beweis, daß Robert tatsächlich sein Neffe und damit rechtmäßiger Erbe
der Baronie ist. Die Kette kann er jedoch nicht gewinnen - zusehr hoffen der
Jude und seine Tochter, Robert doch noch an sich binden zu können. Solange Robert nichts von den wahren Zusammenhängen weiß, scheint
es Franz vorerst noch ausreichend zu sein, daß derselbe seine Kette nicht zurückbekommt.
Lediglich der Fürst von Befour steht mit seinen Nachforschungen noch im Weg.
Deshalb spielt Franz diesem, immer noch in der Maske des Schweden, vor, Robert
sei nach Rollenburg geeilt und bedürfe dort der Hilfe des Fürsten. Auf der Fahrt nach Rollenburg hat Petermann ausgerechnet Uhland als
Reisebegleiter. Sie kommen ins Gespräch, wonach Petermann als Schriftsteller
ein Buch über "Die Liebe in ihren sozialen Beziehungen" (Hinweis
auf May´s Mitarbeit an dem im Münchmeyer-Verlag erschienenen "Buch der
Liebe"?) schreiben will. Uhland verschafft ihm deshalb Zugang zum Haus
der Melitta; in einem Separee, von wo er alles beobachten kann, soll er
"seine Studien" - gegen Zahlung entsprechender Unkosten - betreiben. In diesem Etablissement will der reiche Oberleutnant Hagenau, der
wegen seines Aussehens "Kranich" genannt wird, Geburtstag feiern. Er
hat hier bei einem früheren Besuch ein Mädchen namens Wally gesehen, das sich
absolut abweisend gegen alle Annäherungsversuche verhalten hat. Nun will er mit
seinen Kameraden die Unnahbare erobern. Lediglich Leutnant Randau warnt vor dem
ihnen nicht erlaubten Besuch dieses Hauses, geht aber trotzdem mit. Als die Offiziere nun zu Wally zudringlich werden, nimmt Randau die
Bedrängte unter seinen Schutz. Der Hausdiener versucht mit Prügel, das Mädchen
fügsam zu machen. Doch Petermann, der seine Tochter erkannt hat, schlägt den
Mann mit einer Flasche nieder. Dann verläßt er mit Valesca das Haus, gefolgt
von Randau. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, veranlaßt Hagenau gegen Geld die
Melitta, ihre Anwesenheit bei dem Geschehen nicht zu erwähnen. Der
herbeigerufene Arzt, zufälligerweise Dr. Zander, muß den Tot des Hausmeisters
feststellen. Der Täter ist als Mörder zu verfolgen. Auch Wilhelm und Robert sind zwischenzeitlich in dem Freudenhaus
eingetroffen. Mit einer List ist es ihnen gelungen, ausgerechnet Magda Weber und
Marie Bertram als Gesellschaft zugeteilt zu bekommen. Als sich nach dem Tumult
um Wally Petermann alles um den getöteten Hausmeister kümmert, versuchen sie
mit den Mädchen ebenfalls zu fliehen. Im Flur treffen sie jedoch auf Uhland und
Seidelmann. Mit Kerzenleuchtern schlagen sie die beiden nieder. Doch dann trifft
die wegen der Tötung des Hausmeisteres herbeigerufene Polizei ein: Die vier
werden verhaftet. Befour ist mit einem Sonderzug in Rollenburg angelangt. Rechtzeitig
genug trifft er nun am Ort des Geschehens ein und übernimmt - mit den
Vollmachten des Justizministers versehen - die Untersuchung des Falles. Der
Staatsanwalt folgt seiner Beweisführung über die Unschuld der Betroffenen;
gegen Kaution werden Robert und Wilhelm, gegen Ehrenwort Petermann auf freien Fuß
gesetzt. Die Melitta, Uhland, der verletzte Seidelmann und die übrigen Bewohner
des Hauses aber werden eingesperrt. Mit Befours Sonderzug soll die Gesellschaft
in die Residenz zurückfahren. Dr. Zander, der jetzt erst von Magda´s Unterbringung in diesem
Bordell erfährt, hilft dem Fürsten, Ella von Helfenstein aus der Irrenanstalt
zu entführen und ebenfalls in den Zug zu bringen.
2. Kapitel: Eine Ballettkönigin Am Theater in der Residenz ist die Stelle einer Tänzerin vakant.
Zwei Damen bewerben sich; bei der Aufführung des Balletts "Die Königin
der Nacht" sollen beide in der gleichen Rolle auftreten - der Besseren
winkt die offene Stelle. Die nicht mehr ganz taufrische Leda versucht mit ihren Reizen, den
Chefredakteur des Residenzblattes für sich zu gewinnen; er soll ihr bei der
Beschaffung der Stelle der Tänzerin behilflich sein. Da ihre Gegenkandidatin
Ellen Starton - in Amerika gefeierte Künstlerin, für die Tanzen in erster
Linie Ausdruck der Lebensfreude ist - den Redakteur abblitzen läßt,
zerreißt dieser sie in seinem Blatt auf das Impertinenteste. Der Reporter Holm
fordert seinen Chef auf, die falsche Berichterstattung zu korrigieren, erreicht
aber nur seine eigene Entlassung. Obwohl ihm damit nur noch das geringe Gehalt
eines Tanzmusikers verbleibt, kriecht er nicht zu Kreuze, sondern fordert seinen
Chef zum Duell mit der Feder: auch er hat seinen Doktor der Philosophie gemacht. Der ältliche Intendant versucht bei der Amerikanerin, für seine
eventuelle Unterstützung Gunstbezeigungen zu erhalten, erntet jedoch nur Spott.
Leda hingegen zeigt sich auch hier nicht spröde und erhält so die Protektion
des Theaterchefs. Beim Direktor des Theaters verfangen ihre Reize jedoch nicht,
er will die tatsächlich bessere Künstlerin auf der offenen Stelle sehen. Leda gelingt es, auch den geizigen Kapellmeister mit Zusage von
Tantiemen auf ihre Seite zu ziehen. Ebenso umgarnt sie den "Ballettmeister
und Kunstmaler", indem sie ihm - nur leicht bekleidet - Modell sitzt. Der gefeuerte Reporter Max Holm war selbst begnadeter
Geigenvirtuose gewesen, der in Amerika bedeutende Erfolge feiern konnte, bis er
bei einem Duell um die Ehre einer von ihm angebeteten Tänzerin einen Schuß in
die linke Hand erhielt. Der Gegner starb, Max floh und verlor dabei all seine
Habe. Mühsam versucht er seitdem, das Spielen mit der rechten Hand als
Greifhand zu üben, um als Tanzmusiker etwas Geld zu verdienen. Er hat einen
kranken Vater sowie zwei weitere Geschwister - der Bruder geht aufs Gymnasium
und kostet viel Geld - zu unterstützen. Seine Schwester Hilda verdient als Näherin
ein paar Pfennige hinzu. Da diese Einkünfte nicht ausreichen, hat sie einen
Wechsel bei dem Juden Levi - Max darf nichts davon wissen - gezeichnet. Dieser
Wechsel ist nun einzulösen. Hilda weiß sich nicht anders zu helfen, als
heimlich dem Wunsch des "Ballettmeisters und Kunstmalers" zu folgen
und sich diesem als Modell zur Verfügung zu stellen. Im letzten Moment verläßt
sie jedoch der Mut, sich nackt darzustellen. Leda, die bisher noch posiert
hatte, will sie zwingen. Ein turbulentes Handgemenge ist die Folge, in das Ellen
Starton hineingerät. Ellen nimmt Hilda unter ihren Schutz und rügt das
unziemliche Benehmen ihrer Konkurrentin und des Ballettmeisters. Daraufhin nötigt
Leda den Mann, gegen Ellen zu intrigieren und zusammen mit dem Konzertmeister
die Partitur für ihre "Gegnerin" zu verfälschen. Um ihre Chancen bei der Anstellung weiter zu verbessern, bemüht
sich Leda auch um die Gunst des Chefs der Claqueurs - sie verspricht ihm ein Schäferstündchen.
Als sie das Haus dieses Herrn Leon Staudigel verläßt, trifft sie auf
Petermann, der in ihr Editha von Wartersleben erkennt, die als ehemalige
Geliebte Bruno von Scharfenbergs bei ihm gewohnt und hier auch ein Kind geboren
hat. (4. Buch) Ellen hat ein Angebot des Oberclaqueurs, sie gegen Entgelt zu
unterstützen, ebenso abgelehnt wie das Ansinnen des Kapellmeisters auf Zahlung
einer Tantieme - und sich damit zwei weitere Feinde gemacht. Zusammen mit Hilda
sucht sie ihr Hotel auf. Hier erfährt sie von Maxens Schicksal und erkennt in
ihm ihren ehemaligen Ehrenretter. Sie stellt Hilda als persönliche Näherin ein
und gibt ihr einen Vorschuß, die Schulden zu bezahlen. Max, der schon früher vom Herausgeber des Regierungsblattes
umworben worden war, bekommt bei diesem eine Anstellung als Redakteur und so ein
Forum, mit dem Chefredakteur des Residenz= blattes die Klingen zu kreuzen. Bei einem Auftritt in einem Privathaus hat er auch den Fürsten von
Befour kennengelernt, der in ihm den Geigenvirtuosen Holm als auch den Reporter
Holmers erkennt, der seinerzeit so überzeugend über Ellen Starton berichtet
hat. Auf des Fürsten Betreiben läßt sich Max von Dr. Zander an der linken
Hand operieren - deren volle Gebrauchsfähigkeit ist dadurch wieder zu erwarten.
Über den Redaktionsdiener des Residenzblattes und den Kammerdiener
des Theaterintendanten erfährt Max von der gegen Ellen geplanten Intrige. Der
Theaterdiener Werner erzählt ihm, daß der Kapellmeister etwas an der Partitur
verändern will. Werner hat eine Tochter, Laura, die von Franz von Helfenstein
narkotisiert und dann geschwängert wurde und jetzt als Kindesmörderin in
Rollenburg einsitzt: Ihr Sohn starb kurz nach der Geburt. Aus Scham wollte sie
ihn heimlich auf dem Friedhof beerdigen, wurde dabei aber von einer Fremden überrascht.
Später fand man in dem Grab die erdrosselte Leiche eines kleinen Mädchens.
Hilfsersuchen an Baron Franz wurden negativ beschieden. Mit Hilfe des Hausdieners gelingt es Max Holm, Leda in ihrem
Hotelzimmer zu belauschen. Doch statt Auskünfte über die zu erwartenden
Aktionen gegen Ellen zu erfahren, hört er, daß Leda die Geliebte Bruno von
Scharfenbergs war. Auch mit einem Baron hatte sie zur gleichen Zeit ein Verhältnis
gehabt. Als sie dann ein Kind gebar, erdrosselte sie dieses und vergrub es - auf
Anweisung des Barons, unterstützt von der "riesigen" Aurora - an
Stelle eines anderen Kindes. Die fremde Leiche versteckte sie unter einem
Schuppen. Wieder zu Hause, erfährt er von Hildas Erlebnissen und ist bestützt,
daß Ellen ihn nun so kennenlernen muß. Auf einem Zerstreuungsspaziergang
trifft er auf den Fürsten von Befour. Er berichtet ihm von seinen Beobachtungen
um die Ränke, die um den Tanzwettstreit geschmiedet werden. Gemeinsam will man
dagegen vorgehen. Dazu soll Max Gelegenheit erhalten, das Schäferstündchen von
Leda mit dem Chef der Claqueurs zu belauschen. 3. Kapitel: Eine Tau-ma
Beim Theaterdiener Werner sind enorme Schulden wegen der Krankheit
seiner Frau aufgelaufen. Der Hausverwalter Solbrig würde aber den Mietzins
stunden, wenn Emilie, Werners zweite Tochter, zu ihm ziehen würde. Er erhält
einen Korb - und droht nun, Familie Werner ins Unglück zu stürzen. Auch der
Intendant des Residenztheaters will Emilie - nur leicht bekleidet - für eine
Statistenrolle haben. Als sie aus Scham ablehnt, wird ihr Vater entlassen. Der Bruder des Intendanten ist Zirkusdirektor und sucht für seine
Schau eine vollbusige Frau als Nachfolgerin für die davongelaufene Tau-ma, die
"Dame ohne Unterleib". Als "Retter in der Not" gelingt es
ihm, Emilie mit der Stelle einer Kassiererin zu verlocken; sie und ihr Vater
unterschreiben sogar einen Wechsel als Quittung für erhaltenen Gehaltsvorschuß. Max Holm wird zufälligerweise Zeuge eines Gespräches zwischen der
Schwester des Riesen Bormann, Aurora, und deren Mutter und kann so erfahren, daß
die beiden die Leda zwingen wollen, Geld,
das aus dem Diebstahl bei Petermann stammt und somit "heiß" ist,
gegen sauberes Geld umzutauschen. Als Druckmittel dient die noch vorhandene
Kindesleiche der Emilie Werner. Befour will Laura`s Unschuld so schnell als möglich
beweisen. Maskiert "erpreßt" er als damaliger
"Augenzeuge" Aurora. Beim Versuch, die Leiche verschwinden zu lassen,
werden die Riesin und ihre Mutter verhaftet. In Aurora`s Geldbörse finden sich
sogar die beiden markierten 500-Guldenscheine. Die Leda will man erst nach der Vorstellung in die Falle locken:
Zuerst soll der Komplott gegen Ellen Starton offengelegt, die Beteiligten lächerlich
gemacht werden. Hierzu fordert Holm seinen Musikerkollegen, den Paukenschläger
Hauck auf, bei dem Stelldichein mit Staudigel die Rolle der Leda zu übernehmen.
Ebenso nutzt er die Eitelkeit von Staudigels Frau und dem Kunstmaler und
Ballettmeister aus und bezieht sie in sein Arrangement mit ein: Verkleidet
sollen sie sich im Nebenzimmer für ein Gemälde einfinden. Das erste
Zusammentreffen von Max und der neuen Arbeitgeberin seiner Schwester, Ellen
Starton, endet recht unerfreulich: Beide lieben einander und können dies doch
nicht zeigen. Dem König, den Ellen später trifft, gesteht sie, hier an dem
relativ niveaulosen Residenztheater nur deshalb auftreten zu wollen, weil sie
gehofft hat, so einen ihr sehr lieben Menschen wiederzufinden. Auch Fanny von Hellenbach und Robert Bertram sind zwischenzeitlich
einander näher gekommen. Auf einem gemeinsamen Ausritt treffen sie auf Levi und
seine Tochter. Voller Eifersucht schlägt diese auf Fanny`s Pferd ein. Das geht
durch, Fanny kommt zu Fall. In seiner Not küßt Robert die Gestürzte, was
diese auch erwidert. Doch die gesellschaftlichen Unterschiede schaffen
Schranken. Adolf, der Polizist, der als Befours Diener agiert, versucht, an
den Hauptmann und seinen Leutnant heranzukommen. Als Empfehlung soll ihm ein
angeblicher Auftrag der beiden Helfensteiner Schmiede, mit denen er zusammen
eingesessen haben will, an den Hauptmann, die beiden zu befreien, dienen. Zufälligerweise
kann er erfahren, daß auf Ellen ein Raubüberfall geplant ist. Als Kammerdiener
Leonhard läßt er sich deshalb bei der Starton anstellen, was dem Hauptmann und
seinem Untergebenen Bauer, der bei der Polizei als Agent geführt wird, nur
recht sein kann. Derweil ist es dem maskierten Fürsten gelungen, auch die Leda zu
verunsichern, so daß sie nach der Vorstellung die Kindesleiche beseitigen will.
Ihr eher primitver Auftritt wird - wie von Staudigel arrangiert - ein voller
Erfolg. Ellen dagegen hat keine Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Buhrufe der
Claqueurs sowie die gefälschte Partitur veranlassen sie, die Bühne zu
verlassen. Währenddessen wird die Leda auf dem Friedhof verhaftet. Hauck in
ihrem Kostüm trifft sich mit dem Chefclaqueur zu dem Schäferstündchen. Als
nun Leons Frau, im Nebenzimmer zusammen mit dem Ballettmeister, die Liebesschwüre
ihres Mannes vernimmt, kommt es zum Eclat - alle Betroffenen haben sich lächerlich
gemacht. Lediglich der Paukenschläger kann mit dem Abend zufrieden sein,
erhielt er doch umsonst ein reichhaltiges Essen. Hubert Dörrenbächer |
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