KMV Sklaven der Schande

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Sklaven der Schande (Band 75)

1. Eine Ballettkönigin: Im Theater der Residenzstadt ist die Stelle der Ersten Tänzerin vakant. Zwei Frauen bewerben sich: Leda, eine schon etwas verlebte Diva, sowie die Amerikanerin Ellen Starton, für die das Tanzen in erster Linie Ausdruck der Lebensfreude ist.

Mit Gunstbezeigungen versucht die Leda, beim Chefredakteur des Residenzblattes für sich Stimmung zu machen; Ellen Starton jedoch widersetzt sich den Annäherungsversuchen dieses Herrn.

Die Folge: Ein Artikel, in dem die Amerikanerin auf das Übelste verleumdet wird. Max Holm, ein junger Reporter, ergreift daraufhin Partei für die ihm bekannte amerikanische Tänzerin und fordert seinen Chef zur Richtigstellung des diffamierenden Berichts auf. Der Redakteur weigert sich, Max fordert ihn zum Duell. Doch auch dieses wird abgelehnt, Max entlassen. Obwohl ihm nun zum Bestreiten seines Unterhalts nur noch sein Einkommen als Tanzmusiker in einem Gasthaus bleibt, fordert er - wie dieser auch Doktor der Philosophie - seinen ehemaligen Chef zum Duell mit der Feder.

2. Die Amerikanerin: Der ältliche Theaterintendant versucht, Ellen Starton zu becircen, erntet jedoch nur Spott. Leda ist da viel entgegenkommender: Mit Küssen kann sie den Herrn auf ihre Seite bringen. Ebenso "erobert" sie den Konzertmeister mit der Zusage einer zusätzlichen Gratifikation. Dem "Ballettmeister und Kunstmaler" sitzt sie Modell. Lediglich beim Direktor des Theaters findet sie mit ihrer Art keinen Anklang - für ihn zählt die tatsächliche Leistung, die er eher bei Ellen Starton vermutet.

3. Medea und Psyche: Max Holm war in Amerika gefeierter Geigenvirtuose, bevor er bei einem Duell um die Ehre einer Tänzerin einen Schuss in die linke Hand erhielt. Der Gegner starb, Max musste fliehen und verlor dabei all seine Habe. Mühsam versucht er nun, das Geigen mit der rechten Hand als Griffhand zu erlernen - nach dem Verlust seiner Stellung als Reporter die letzte Erwerbsmöglichkeit.

Seine Familie ist arm: Der Vater gelähmt und hilfebedürftig, das Schulgeld für den jüngeren Bruder steht an, Schulden sind zu tilgen. Holms Schwester Hilda versucht zwar, mit Näharbeiten zum Unterhalt dazu zu verdienen, aber auch dies reicht nicht aus. Um einen Wechsel, von dem Max allerdings nichts weiß, einlösen zu können, entschließt sich Hilda schweren Herzens, dem Drängen des "Ballettmeisters und Kunstmalers" nachzugeben und diesem nackt als Psyche Modell zu sitzen. Doch dann schämt sie sich und will sich zurückziehen. Leda, die bisher noch bei dem Ballettmeister war, versucht diesem zu helfen und das Mädchen mit Gewalt zum Einhalten ihrer Zusage zu bewegen. Eine wilde Balgerei ist die Folge, in die Ellen Starton tritt. Sie nimmt Hilda unter ihren Schutz und verlässt mit ihr das Haus, nicht jedoch ohne vorher ihrem Befremden über das Benehmen der Beteiligten Ausdruck verliehen zu haben. Voller Wut veranlasst nun die Leda den Ballettmeister, gegen Ellen zu intrigieren und zusammen mit dem Konzertmeister deren Tanzpartitur zu manipulieren.

Später sucht Leda den Chef des Claqueurs, Leon Staudigel, auf. Die Aussicht auf ein Schäferstündchen mit ihr bedingt, dass er ihr seine gesamte Truppe zur Verfügung stellt. Nach Verlassen von Staudigels Haus trifft sie auf Karl Petermann, der in ihr Editha von Wartensleben, die ehemalige Geliebte des Leutnant Bruno von Scharfenberg erkennt. Petermann war Verwalter bei den von Scharfenbergs gewesen, wurde aber später wegen Unterschlagung eingesperrt. In seiner Wohnung hat Editha vor Jahren gelebt und dort ein uneheliches Kind entbunden.

4. Doktor Holm: Ellen Starton verweigert dem Kapellmeister die Zahlung einer "Orchestertantieme" und schafft sich so einen weiteren Feind. Nachdem sie von Hilda die Lebensgeschichte von Max und dessen heimlicher Liebe zu einer amerikanischen Tänzerin erfahren hat, stellt Ellen das Mädchen als persönliche Näherin ein und zahlt ihr einen höheren Vorschuss.

Auf einer Gesellschaft, wo Max Holm zur Begleitung der Tochter des Hauses aufspielte, lernte er

den Fürsten von Befour kennen, der in ihm sofort den früheren Virtuosen Max Holmers erkannte.

Dieser empfahl ihm, wegen seiner Hand Dr. Zander zu konsultieren. Nach dem Eklat mit seinem Chef entschloss sich Max dann, das Angebot des Herausgebers des Regierungsblattes anzunehmen und für diesen zu arbeiten - hier hat er nun die Plattform für das angekündigte "Duell mit der Feder".

Anderntags wird er von Dr. Zander in Befours Haus erfolgreich an seiner Hand operiert - ihre völlige Gebrauchsfähigkeit ist wieder zu erwarten. Auf dem Nachhauseweg trifft er auf den Redaktionsdiener des Residenzblattes sowie den Kammerdiener des Theaterintendanten und erfährt von dem gegen Ellen Starton geplanten Komplott.

5. "Papa Werner": Der Theaterdiener Werner lebt in bitterstem Elend: Seine Frau leidet an Gesichtskrebs, ihre Behandlung ist teuer. Sein Einkommen ist sehr gering - lediglich Emilie, seine zweite Tochter, kann etwas hinzuverdienen. Da die große Familie jedoch leben muss, sind die Schulden angewachsen.

Seine älteste Tochter Laura wurde von Baron von Helfenstein gewaltsam geschwängert. Das Kind starb jedoch direkt nach der Geburt. Als sie es dann heimlich auf dem Friedhof einscharren wollte, wurde sie von anderen Frauen überrascht. Anderntags fand man in dem Grab statt ihres Jungen eine erdrosselte Mädchenleiche. Seitdem sitzt Laura als Kindesmörderin in Rollenburg ein. Alle Hilfsersuchen an den Kindesvater, Baron von Helfenstein, blieben ohne Erfolg.

Ein Kellner, den Max von seiner Tanzmusik her kennt, ermöglicht ihm, die Leda in ihrem Zimmer zu belauschen. Doch statt etwas über die Intrige gegen Ellen zu erfahren, wird er Zeuge eines Gespräches, in dem es um ein Kind geht, das kurz nach der Geburt von der Leda ermordet und dann auf dem Friedhof gegen ein anderes ausgetauscht wurde. Die fremde Kindesleiche wurde dann mit Hilfe einer Riesin unter einer Scheune verborgen. Leda bezieht immer noch Alimente für das getötete Kind sowohl von Leutnant von Scharfenberg als auch einem Baron.

6. Minen und Gegenminen: Wieder zu Hause, berichtet Hilda glücklich ihrem Bruder ihre Erlebnisse. Betroffen erfährt dieser, dass die von ihm geliebte Ellen Starton nun seine Verhältnisse kennt und glaubt sie für immer verloren. Um wieder Ruhe zu finden, wandert er ziellos durch die Stadt, bis er auf den Fürsten von Befour trifft. Trotz seines Kummers hat er sich entschlossen, Ellen weiterhin zu helfen. In dem Fürsten findet er hierzu einen starken Verbündeten. Dank dessen Hilfe soll er z.B. die Gelegenheit erhalten, im Hotel Bellevue das Rendevouz zwischen Leda und Staudigel zu belauschen.

7. Eine Tau-ma: Beim Theaterdiener Werner soll gepfändet werden. Die Vollzugsbeamten haben aber ein Einsehen und nehmen nur eine alte Uhr mit. Anders der Hausverwalter Solbrig: Als Gegenleistung zur Stundung des Mietzinses verlangt er von Emilie, dass diese zu ihm ziehe. Doch das Mädchen lehnt angewidert ab. Solbrig kündigt den Mietvertrag. Der Lakai Jean bestellt Werner zu dem Intendanten: Emilie soll für eine ausgefallene Künstlerin einspringen und sich in einem Haremstück halbnackt präsentieren.

Der Bruder des Intendanten ist Zirkusdirektor. Eine seiner Attraktionen ist die Riesin Aurora Bormann, eine zweite die "Dame ohne Unterleib", die Tau-ma. Doch diese ist ihm durchgebrannt, so dass er jetzt auf der Suche nach Ersatz ist. Emilie wäre die geeignete Person hierfür - mit List wollen die Brüder sie dem Zirkusdirektor zuspielen.

Der Intendant Baumgarten zwingt Werner, Emilie zur Probe zu schicken, andernfalls er mit seiner Entlassung zu rechnen habe. Doch ihre Scham verhindert, dass Emilie die Rolle in dem Haremstück übernimmt. Unter dem Vorwand, die Krankheit seiner Frau sei für das gesamte Ensemble ansteckend, erhält Werner daraufhin tatsächlich seine Papiere. In seiner Not sucht er einen kleinen Laden auf, um sich dort in der Zeitung nach freien Stellen umzusehen. Doch dort wartet schon der Bruder des Intendanten.

8. In der Falle: Der Zirkusdirektor tritt als Helfer in der Not auf: Bei ihm ist angeblich die Stelle einer Kassiererin zu besetzen. Emilie nimmt an - Vater und Tochter unterschreiben sogar einen Sichtwechsel über den erhaltenen Vorschuss.

9. Spurensuche: Auf seinem Heimweg vom Bellevue kehrt Max Holm in einem Lokal ein, wo er Zeuge eines Gespräches zwischen Aurora Bormann und ihrer Mutter wird. Die Riesin war seinerzeit der Leda bei der Beseitigung ihres Kindes behilflich und wurde dafür mit Geld, das aus der angeblichen Unterschlagung Petermanns stammte, also registriert war, bezahlt. Aurora will "privatisieren", d.h. sich als Dirne selbständig machen. Dazu braucht sie Geld. Nun soll Leda/Editha von Wartensleben gezwungen werden, das gezeichnete Geld gegen gutes umzutauschen. Als Druckmittel soll die noch unter der Scheune vorhandene Kindesleiche dienen. Max und Befour, der zufälligerweise hinzukommt, verfolgen Mutter und Tochter und erfahren so das Versteck der Leiche. Zusammen mit dem Gerichtsrat finden sie in Petermanns Wohnung auch die Reste der Schnur, mit der das Kind erdrosselt wurde. Man beschließt, die Leda erst nach der Vorstellung zu verhaften - nur so kann die geplante Intrige aufgedeckt werden. Die Riesin und ihre Mutter sollen aber schon jetzt nach der Scheune gelockt und dort überführt werden.

10. Der Jongleur Zwiebel: ... ist niemand anders als der Fürst von Befour in Maske. Er macht die Riesin glauben, dass er vor vier Jahren in jener Scheune übernachtet habe und so Zeuge des Arrangements mit Editha geworden zu sei. Die List gelingt: Beim Versuch, die Kindesleiche zu beseitigen, werden Aurora und ihre Mutter verhaftet.

11. Ein Rendezvous: Werner erzählt Max Holm von dem "Glück", das Emilie widerfahren ist. Max wird zwar misstrauisch, sagt aber vorerst nichts. Er berichtet dem ehemaligen Theaterdiener hingegen, dass dieser Hoffnung auf die baldige vollständige Rehabilitierung seiner Tochter Laura haben könne.

Der Paukenschläger Hauck kann zu einem Scherz gewonnen werden: Er soll bei dem Rendezvous mit Staudigel in die Rolle der Leda schlüpfen. Max intrigiert weiter - mit Billigung des Fürsten von Befour. Der Ballettmeister und Kunstmaler wird veranlasst, in Frauenkleidern eine "Dame aus höchsten Kreisen" zu portraitieren, Frau Staudigel soll - in Männerkleidern - an geheimem Ort als Modell dienen.

12. Überlistet: Zwischen Max und Ellen Starton kommt es zu einem für beide peinlichen Gespräch; beide lieben einander, können dies jedoch nicht zeigen. Auf dem Nachhauseweg trifft Ellen auf den König, der sie zu einem Auftritt am Hoftheater einlädt. Die Bewerbung ans Residenztheater sollte ihr lediglich helfen, einen geliebten Menschen wiederzufinden.

Ein Unbekannter verlangt kurz vor der Aufführung, die Leda möge die beiden registrierten Geldscheine der Aurora umtauschen, andernfalls er sie zur Anzeige bringen werde. In ihrer Angst entschließt sich die Tänzerin, sofort nach ihrem Auftritt den einzigen Beweis ihrer damaligen Tat, die Kindesleiche, zu beseitigen.

Ledas Auftritt wird - von der Claque arrangiert - ein voller Erfolg; die gleiche Truppe bewirkt auch, dass Ellen, zumal sie die Änderungen an ihrer Partitur erkennen muss, ihre Darbietung - obwohl künstlerische Spitze - nach wenigen Takten abbricht.

Leda, die das Theater sofort nach ihrem Auftritt verlassen hat, wird an der Scheune verhaftet. Bei dem Stelldichein "frisst" der verkleidete Hauck so viel, dass Staudigel Angst und Bange wird. Im Nebenzimmer sind der Ballettmeister und Staudigels Frau zu ihrer Sitzung untergebracht. Als sie die Liebesschwüre des Chefs des Claque vernehmen, kommt es zum Eklat. Die Blamage ist für die Betroffenen perfekt, als sich "Leda" auch noch als Mann entpuppt. Nur Hauck ist zufrieden - bekam er doch ein üppiges Abendessen.

13. Befreit: Rollenburg: Dr. Zander und Leutnant Edmund von Randau werden in einem Weinhaus Zeuge eines Gespräches zwischen dem Zirkusdirektor Baumgarten und seinem Kassierer: Um Emiliens Scham zu brechen, hat man sie nackt in einer Scheune angebunden und dem gesamten Zirkusvolk zur Schau gestellt. Die Beiden nehmen sich des Mädchens an und befreien sie, Baumgarten und sein Kassierer werden verhaftet.

Der Fürst von Befour und Max Holm sind ebenfalls nach Rollenburg gekommen, um Laura in die Freiheit zu führen. Am Bahnhof trifft man aufeinander - groß ist die Wiedersehensfreude der beiden Mädchen. Zudem gibt Dr. Zander zu verstehen, dass er hofft, die Mutter der Zwei von ihrem Gesichtskrebs heilen zu können.

Holms Zeitungsbericht über die Machenschaften in der Residenz wirkt für seinen neuen Arbeitgeber zu unglaublich, so dass erst die Bestätigung des Fürsten von Befour benötigt wird, den Kommissionsrat zu beruhigen.

In einem kurzen Nachwort erwähnt der Verlag, dass Max Holm später seine Ellen bekam und die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt wurden.                                                             

 Hubert Dörrenbächer

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