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besuchte nach den Studienjahren in Leipzig (1765-1768) die Universität in Straßburg (1770/71), wo er zum Lizenziaten der Rechte promovierte. Die elsässische Landschaft, das Münster, die Liebe zu Friederike Brion, Tochter des Pfarrers zu Sesenheim und der Umgang mit Geistesgrößen wie J. G. Herder oder J. M. R. Lenz bewirkten jene innere Wandlung, aus der Goethes oft als seine eigentliche Jugend aufgefasste "Geniezeit" erwuchs.
Dudweiler war damals wegen seines Bergbaus und des brennenden Berges weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt, und nach Goethes eigenen Worten im X. Buch von "Dichtung und Wahrheit" wurde er hier in das Interesse der Berggegenden eingeweiht und die Lust zu ökonomischen und technischen Betrachtungen, welche ihn einen großen Teil seines Lebens beschäftigten, in ihm erstmalig geweckt. Er hat auch die trotz häufigen Besitzwechsels damals voll produzierenden Alaunhütten besucht. Er schreibt: "Wir hörten von den reichen Dutweiler Steinkohlengruben, von Eisen- und Alaunwerken, ja sogar von einem brennenden Berge, und rüsteten uns, diese Wunder in der Nähe zu beschauen."
Nachdem sich der junge Goethe einige weitere frühindustrielle Betriebe angesehen hatte, eilte er der Friedrichsthaler Glashütte zu, "wo wir" - so schreibt er - "eine der wichtigsten und wunderbarsten Werktätigkeiten des menschlichen Kunstgeschicks im Vorübergehen kennen lernten." Goethe erinnert sich weiter: "Doch fast mehr als diese bedeutenden Erfahrungen interessierten und junge Burschen einige lustige Abenteuer und bei einbrechender Finsternis, unweit Neukirch (gemeint ist: Neunkirchen), ein überraschendes Feuerwerk. Denn wie vor einigen Nächten an den Ufern der Saar leuchtende Wolken Johanniswürmer (Glühwürmchen) zwischen Fels und Busch um uns schwebten, so spielten nun die funkenwerfenden Essen ihr lustiges Feuerwerk entgegen..." Diese Aussicht auf das Neunkircher Eisenwerk bot damals vermutlich der Hoferkopf, eine Erhebung beim heutigen Friedrichsthaler Stadtteil Bildstock.
Soweit also der große Goethe... 1979 war ja ein
Goethe-Jahr (250. Geburtstag am 28.08.1999). Aus diesem Anlass hatten die
Sulzbachtal-Gemeinden, die er 1770 besuchte, eine Veranstaltungsreihe geplant
und durchgeführt. Näheres
siehe unter |
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